Züge werden gestoppt

Gefährliche Flucht unter den Güterzügen

Kärnten
01.09.2017 16:21

Sie verstecken sich zwischen den Güterwagen oder klammern sich unter den Zügen fest: Auf ihrer Flucht gehen Migranten ein tödliches Risiko ein. Nach Aufgriffen in Tirol stoppen Polizei und Heer jetzt auch in Kärnten Güterzüge für Kontrollen.

9 Uhr, Bahnhof Thörl-Maglern, wenige Kilometer vor der Grenze. Der Güterzug aus Italien sollte hier eigentlich nicht Halt machen - auf Anweisung der Polizei gibt es diesmal aber einen Zwangsstopp. Es ist die erste Kontrolle dieser Art in Kärnten. Mit Wärmebildkamera und Diensthund überprüfen Polizeibeamte und Bundesheersoldaten jeden der vielen Güterwaggons. "Es gab eine Vielzahl von Fällen, wo sich Personen auf ihrer Flucht unter und zwischen den Waggons versteckt haben - unter Lebensgefahr", schildert Polizeisprecher Rainer Dionisio.

Nach mehr als 170 Aufgriffen an der Brenner-Zugstrecke in Tirol und weiteren in Bayern hat jetzt auch die Polizei in Kärnten die Kontrollen auf Güterzüge ausgeweitet. Am Freitag wurde erstmals ein Zug unplanmäßig gestoppt - blinde Passagiere waren nicht an Bord.

Da die Polizei Grenzkontrollen zu Slowenien durchführt und die Schleierfahndung auf den Straßenverbindungen zu Italien ausgeweitet hat, rechnen Analysten mit einer Verlagerung bei der Schleppung von Migranten auf Güterzüge. Trotz des tödlichen Risikos: Durch die Bahnstromleitung herrscht Hochspannung, Züge fahren über 100 km/h schnell.

In Kärnten stehen eine Kompanie mit 120 Soldaten sowie 150 Polizisten im Kontrolleinsatz. Sollte die EU keine Verlängerung der Grenzkontrollen genehmigen, werde die Schleierfahndung weiter intensiviert, heißt es.

Thomas Leitner, Kärntner Krone

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