Erspartes weg

Britin von Cyberkriminellen um neues Haus gebracht

Web
30.06.2015 09:57
Der Traum vom Eigenheim - für Vivan Gabb ist er jäh geplatzt: Die 59-jährige Britin fiel auf eine geschickt gefälschte Phishing-Mail herein und überwies für eine Immobilie Erspartes statt an ihren Notar an bislang unbekannte Cyberkriminelle. Ihr Geld dürfte sie nie wieder sehen.

50.000 Pfund, umgerechnet rund 70.000 Euro, sollte die Pilates- und Tennis-Trainerin aus London als Anzahlung für ihr neues Eigenheim auf das Konto ihres Notars überweisen. Wie abgemacht. Was die Frau jedoch nicht ahnte: Unbekannte Cyberkriminelle hatten sich Zugang zu ihrem E-Mail-Konto verschafft und jede ihrer Unterredungen mit dem Notar verfolgt. Als das Geld an diesen überwiesen werden sollte, schlugen sie zu.

"Liebe Viv", schrieben sie in einer gefälschten und vermeintlichen E-Mail des Notars an die 59-Jährige. "Ich habe vergessen, Sie in meiner gestrigen E-Mail darauf hinzuweisen, dass wir unser Konto bei einer anderen Bank angelegt haben", nahmen die Täter unmittelbaren Bezug auf frühere E-Mails zwischen Gabb und ihrem Notar.

Falsches Konto unter echtem Namen
Die Details zum neuen Konto, eröffnet bei der britischen Bank TSB unter dem Namen des echten Notars, fügten die Täter am Ende der Mail an. Ohne Verdacht zu schöpfen, überwies Gabb daher das Geld. Als die Notarkanzlei nach ein paar Tagen das Geld noch immer nicht auf ihrem Konto hatte und Gabb ihren Fehler bemerkte, war es schon zu spät: Das Geld war bereits abgebucht und überwiesen. Die Chancen, es jemals wiederzusehen, stehen schlecht.

Ihre eigene Bank Halifax habe jegliche Verantwortung kategorisch verneint und TSB könne aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben, schilderte Gabb gegenüber der britischen "Daily Mail". "Keine der beiden Banken scheint über meine Zwangslage sonderlich besorgt zu sein. Ich bin mit meinem Latein absolut am Ende. Es gibt keine Wiedergutmachung und wohin ich mich auch wende, stehe ich vor geschlossenen Türen", klagt die 59-Jährige.

Auch die Polizei macht Gabb keine Hoffnungen: Sie könne die Kriminellen zwar verfolgen, finanzielle Entschädigungen und Rückerstattungen seien aber eine Sache "zwischen dem Kunden und der Bank", hieß es.

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