Die Grazer Experten am Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien der JR-Forschungseinheit DIGITAL verfolgen einen ganz neuen Ansatz im Tunnel-Monitoring: Die akustische Überwachung. Anomalien in der herkömmlichen Geräuschkulisse wie zum Beispiel Reifenplatzer und -quietschen, Hupen, auf die Fahrbahn polterndes Ladegut oder das Aufprallgeräusch eines Fahrzeuges werden von Mikrofonen automatisch erkannt. Diese werden in rund 100-Meter-Abstand und unmittelbar neben Videokameras, die mit dem System gekoppelt sind, installiert.
"Durch spezielle Erkennungsalgorithmen ist es möglich, die 'gefährlichen' Geräusche zu identifizieren und die Tunnelwarte durch Meldungen und Kameraaufschaltung zu alarmieren - das ganze rund 0,25 Sekunden nach Auftreten des kritischen Ereignisses", schilderte Franz Graf, Leiter des Projektes "ALARM - automatische Detektion von kritischen Ereignissen in Tunneln".
Seit zweieinhalb Jahren wird das System im rund 2.700 Meter langen Kirchdorftunnel auf der S 35 in der Steiermark getestet. Dabei habe sich gezeigt, dass "ausnahmslos alle kritischen Ereignisse" zuerst vom akustischen System detektiert wurden, so Graf. Der Zeitgewinn zu anderen Sicherheitssysteme sei bis zu zweieinhalb Minuten.
Im Rahmen des Asfinag-Ausbauprogramms sollen nun auch der Bosrocktunnel auf der Pyhrnautobahn sowie jener bei der Nordumfahrung Klagenfurt mit dem akustischen Warnmelder aufgerüstet werden.
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