KH-Nord-Krimi

Das neue Gutachten: Plötzlich fehlten Millionen

Österreich
25.03.2018 17:55

Auch die Justiz wird sich für das bisher geheime Gutachten des Sachverständigen über Wiens KH Nord interessieren müssen: So ist darin zu lesen, wie plötzlich Millionenbeträge ohne jede Gegenleistung verschwunden sind. Und immer deutlicher zeigt sich: Die Stadtpolitik tolerierte beim Milliarden-Bau jahrelanges Chaos.

Speziell die Seite 9 der Zusammenfassung des mehr als 600 Seiten starken Gutachtens des Bau-Sachverständigen sollte das Interesse der Staatsanwaltschaft wecken – beim Thema Estrich-Verlegung im KH Nord steht wörtlich: „Es gibt keine Aufklärung, was für 3,2 Millionen € konkret an Personal-, Material-, Geräte-, Fernleistung- oder Kapitalkosten angeboten wurde und welche Aufwandsansätze kalkuliert worden wären.“ Das sei „eine besonders gravierende Fehlleistung“.

Für nur zehn Arbeiter 14 Poliere beschäftigt
Oder misstrauische Menschen könnten mutmaßen, dass das Verschwinden der 3,2 Millionen Euro bei Baukosten von mittlerweile 1,6 Milliarden Euro vielleicht beabsichtigt gewesen sein könnte.

Auf dieser Seite findet sich auch ein Kuriosum: Niemandem von Wiens Spitälerführung (KAV) kam es seltsam vor, dass mit Steuergeld tatsächlich 14 Poliere bezahlt worden sind, die nur zehn Arbeiter bei ihren Estrich-Aufbringungen „betreuen“. Wenig überraschend: Allein bei diesen Arbeiten kam es zu einer 51-prozentigen Kostenüberschreitung, für den Estrich waren dann 23,6 Millionen Euro fällig.

„Frauenberger sollte Büro räumen - für die Partei“
Für Johann Gudenus (FPÖ), der mit mehreren Informanten an der Aufarbeitung des Milliarden-Skandals arbeitet, ist klar: „Die Justiz muss diese strafrechtlichen Verdachtsmomente sofort von sich aus prüfen.“ 
Und selbst in der SPÖ mehren sich die Stimmen, dass Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger noch vor der Amtsübergabe an Michael Ludwig am 24. Mai ihr Büro räumen sollte: „Das wäre ein guter Dienst an der Partei.“

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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