Senioren im Visier

„Neffentrick“ funktioniert schon seit 30 Jahren

Kärnten
20.01.2018 09:13

Senioren sind seit jeher im Visier von Ganoven. Seit Jahrzehnten zocken Betrüger ältere Menschen mit Telefontricks ab. Gaben sie sich vor 30 Jahren noch als „der liebe Neffe“ aus, so stellen sie sich heute als Kriminalbeamte vor, die das Eigentum der Senioren schützen wollen. Die falschen Beamten haben ein gutes Gespür.

24 Jahre lang hat ein Pole mit dem „Neffentrick“ in halb Europa abgesahnt. Bekanntlich geben sich Kriminelle dabei als Verwandte aus und bitten die „liebe Tante“ um Geld, weil gerade etwas schiefgegangen ist.

2014 ist der Erfinder der Masche – „Hoss“ – inhaftiert worden. Jetzt wurde sein Sohn „Lolli“ gefasst.

Die armen „Neffen“ wurden mittlerweile von besorgten „Kriminalbeamten“ abgelöst. Ein Fahnder aus dem Landeskriminalamt: „Männer rufen Seniorinnen an, erzählen von geplanten Einbrüchen oder Schmuckdiebstählen und nehmen unter diesem Vorwand Geld und Wertsachen der Frauen an sich. Die Adressen älterer Personen finden sie über altmodische Vornamen heraus.“ Bei diesem Betrug sind Einfühlungsvermögen und Auftreten gefragt.

Ebenso alt ist die Masche mit der Einsamkeit. Der Kriminalist: „Schon vor Jahrzehnten haben alleinstehende Männer jeden Alters Geld für die Brieffreundin ,Olga‘ nach Moskau geschickt. Jetzt überweisen sie es halt Mädchen, die sie in Internet-Chats kennengelernt haben. Hinter den Olgas standen und stehen Gauner, die das Letzte aus den Verliebten herauspressen.“

Und einsame Frauen spenden Unsummen für angebliche Hilfsprojekte. Unnötig zu sagen, dass ihnen die Erfinder dieser Projekte in Love-Chats die große Liebe vorgaukeln.

Serina Babka, Kärntner Krone

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