Parade in Moskau

Reisner: „Ukrainer wollen Siegesrausch stören“

Ausland
08.05.2025 17:07

Am Freitag wird in Moskau die Siegesparade zum Weltkriegsende vor 80 Jahren abgehalten. Führende ukrainische Vertreterinnen und Vertreter der Regierung haben die Militärparade zum legitimen Ziel erklärt. „Die Ukrainer wollen diesen Siegesrausch stören“, sagte Österreichs Militärexperte Markus Reisner.

An Spekulationen über einen möglichen Angriff sei „schon etwas dran“, sagte der studierte Historiker. So könne es etwa Drohnenangriffe auf die Peripherie geben, um die Parade zu stören. Am Mittwoch haben die ukrainischen Streitkräfte den bisher größten Drohnenangriff mit insgesamt 524 Drohnen durchgeführt. Truppen hätten die russische Grenze überschritten und sich dort festgesetzt, sagte Reisner.

Ein „fataler Einschlag auf dem Roten Platz“ sei möglich, weil kein Luftabwehrsystem unüberwindbar sei. Die Luftwehr könne durch die schiere Anzahl an Geschossen überwältigt werden, führte Reisner aus. Israels Militär verfügt laut ihm über drei Abwehrsysteme, trotzdem schaffen es einzelne Raketen immer wieder an ihr Ziel.

„Anwesenheit Xis schützt Putin“
„Der beste Schutz Putins ist die Anwesenheit von Xi“, sagte der Experte mit Blick auf die Teilnahme des chinesischen Präsidenten Xi Jinping an der Siegesparade. Bei einem direkten Angriff würde die Ukraine nämlich China verärgern, dessen Regierung sich in der Vergangenheit immer wieder als Vermittler im Krieg angeboten hat. Ein Einschlag auf die Tribüne würde zu einer Eskalation führen. Kämen Putin oder Xi ums Leben, würde der Einsatz von Atomwaffen folgen.

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Das ist wie eine Feuerwerksrakete, die einen spektakulären Effekt hat, aber nicht nachhaltig ist.

Militärexperte Markus Reisner über einen ukrainischen Schlag auf die Brücke von Kertsch

Die ukrainische Regierung und das Militär würden einen solchen Schlag wegen negativer Folgen als kontraproduktiv einschätzen und daher wohl davon absehen. Denkbar sei es eher, dass ein anderes bedeutendes russisches Ziel angegriffen werde. „Es müsste etwas sein, wo die Aufmerksamkeit von den Feierlichkeiten in Moskau abgelenkt wird“, sagte Reisner unter Verweis auf die Brücke von Kertsch, die Russland mit der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet. Ein solcher Schlag würde in den Augen der Öffentlichkeit in kurzer Zeit Wirkung erzeugen, anders als etwa Truppenvorstöße.

Ein Wendepunkt im Krieg wäre ein solcher Erfolg nicht. Die Ukraine könnte im Globalen Süden oder bei den USA noch schlechter dastehen.

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