Von bunten Piñatas über surfende Weihnachtsmänner und furchteinflöẞende Hexen bis hin zu sauren Gurken im Christbaum: Die Traditionen rund um das Weihnachtsfest könnten weltweit und von Land zu Land nicht unterschiedlicher sein. Wir haben uns spannende Bräuche aus Mexiko, Spanien, Australien, Italien, den USA und von den Philippinen genauer angesehen und stellen einige der schönsten davon vor.
Rauschendes Fest mit Piñata: Las Posadas
In Mexiko ist Weihnachten einer der wichtigsten Feiertage. In der Vorweihnachtszeit zelebrieren die Mexikaner einen ganz besonderen Brauch: die Posada. Vom 16. bis 24. Dezember wird jeden Abend die Reise von Maria und Josef nach Bethlehem nachgestellt. Die beiden ziehen von Haus zu Haus und bitten um Einlass. Nach zweimaligem Abweisen werden sie herein gelassen und die fiesta mexicana beginnt. Höhepunkt für Kinder ist dabei die Piñata, eine mit Süßigkeiten gefüllte Pappfigur, die mit einem Stock zerschlagen werden muss.

Lustige Krippenfiguren in Spanien: Caganer
In der spanischen Region Katalonien wird wie hier bei uns zu Weihnachten traditionell eine Krippe aufgestellt. Neben den üblichen Figuren fällt ein kleiner Mann auf: Der sogenannte "Caganer“ hockt dort und verrichtet sein Geschäft. Die Figur, die erstmals im 17. Jahrhundert in katalanischen Krippen auftauchte, soll für Wohlstand, Glück und Fruchtbarkeit sorgen. Die Hoffnung: Sein Häufchen düngt die Erde und lässt auf eine gute Ernte fürs kommende Jahr hoffen. Er ist gleichzeitig auch eine Figur der Rebellion und des Spottes über die Autorität.

Weihnachtsmänner am Surfbrett
In Australien fällt das Weihnachtsfest in den Sommer. Bei heißen 35 °C steht anstelle von Schlittenfahren ein Strandbesuch inklusive Barbecue mit der ganzen Familie an. Der Bondi Beach bei Sydney ist am 24. und 25. Dezember voll von Besuchern. Dort reiten Australier in weihnachtlichen Kostümen auf Surfbrettern die Wellen. Familien nutzen den 26. Dezember, den "Boxing Day", um shoppen zu gehen oder an Sportevents teilzunehmen.

USA: Weihnachtsgurke
Wer in den USA an Weihnachten eine Essiggurke aus Glas im Weihnachtsbaum entdeckt, kann sich glücklich schätzen: Der Finder erhält eine Belohnung, wie z. B. ein Extra-Geschenk und soll im kommenden Jahr besonders viel Glück haben. Um die Herkunft dieser Tradition ranken sich einige Erzählungen. Eine davon besagt, dass im amerikanischen Bürgerkrieg ein deutschstämmiger Soldat nach seiner Gefangennahme fast verhungerte. An Heiligabend habe er einen Wachmann um eine eine saure Gurke gebeten, die ihn überleben ließ. Aus Dankbarkeit hängte er alljährlich eine Gurke in den Christbaum.

La Befana: Die Weihnachtshexe aus Italien
Iltalienische Kinder werden nicht vom Christkind besucht, sondern von einer eher furchteinflößenden, alten Hexe, der "Befana“. Ähnlich wie der Nikolaus füllt sie die Schuhe und Socken von braven Kindern mit Süßigkeiten - allerdings erst am 6. Jänner. Hat sich ein Kind nicht gut verhalten, bekommt es als Ermahnung schwarze Kohle. Die Befana wird allgemein als hässliche Hexe mit Warzen und einem Buckel dargestellt. Trotz ihres Äußeren wird sie aber als gut und weise wahrgenommen.

Philippinen: Weihnachten im Lichtermeer und Laternenglanz
Alle, die das Weihnachtsfest kaum erwarten können, sind auf den Philippinen genau richtig: Dort beginnen die Vorbereitungen für das große Fest schon am 1. September. Überall ertönt Weihnachtsmusik und die Straßen werden mit "Parol“, also sternförmigen Laternen, aus Bambus oder Papier geschmückt. Außerdem gibt es mehrere Riesenlaternen-Feste. Das größte davon, das "Giant Lantern Festival" findet in der Stadt San Fernando statt. Erst am 6. Jänner endet auf der Pazifischen Inselgruppe die Weihnachtszeit.