Neos-Bildungsminister Wiederkehr will 2026 „tote Sprachen“ aus den Lehrplänen streichen. Eine plakative Ansage, die die Tatsachen ignoriert. Latein und Altgriechisch sind schon seit vielen Jahren auf dem Rückzug. In kaum einer Gymnasial-Oberstufe gibt es noch Schüler, die in diesen Fächern freiwillig maturieren. Diese Fächer jetzt auch offiziell aus den Lehrplänen zu entfernen, ist leider kein gutes Zeichen für die weitere Achtung der Ursprünge unserer eigenen Bildungskultur. Denn es sind gerade diese beiden Sprachen, die sowohl der Wissenschaft als auch der deutschen Sprache wichtige und heute noch geläufige Inputs geliefert haben. Zudem wurde beim Erlernen dieser Sprachen das logische Denken besonders geschult. Gerade die Neos, die den Europagedanken besonders hochhalten, sollten nicht vergessen, dass z. B. Latein die Basis einer Vielzahl heutiger europäischer Sprachen darstellt (Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Galicisch, Aromunisch, Rumänisch, Provenzalisch, Katalanisch, Korsisch und Rätoromanisch) und schon deshalb weiterhin als Wahlfach angeboten werden sollte. Überdies ist Latein nach wie vor eine lebende Amtssprache im Vatikan.
Martin Krämer, per E-Mail
Erschienen am Mi, 19.11.2025
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