Das freie Wort

Gendern und Leseschwäche

Die Fähigkeit unserer Sprache, mit dem einfacheren männlichen Begriff beide Geschlechter ausdrücken zu können, folgt ausschließlich den Geboten der Rationalität und Effizienz und hat keinen ideologischen Hintergrund. Komplexe Sachverhalte mit einfachen Begriffen erklären zu können ist Sprachkultur, einfache Zusammenhänge mit komplizierten Wortgebilden darlegen zu müssen ist Unkultur. Eine solche sprachliche Unkultur ist das Gendern mit seinen grotesken Sprachverhunzungen wie Binnen-I, Sternchen, Schrägstriche etc. oder der rigoros getrennten Anführung beider Geschlechter. Eine unweigerliche Folge dieses Genderns wird sein, dass man unter der männlichen Form tatsächlich nur noch die Männer versteht und daher auch die zusammengesetzten Wörter gegendert werden müssen wie „Bürger und Bürgerinnen, Meister und Meisterinnen (für die Bürgermeister)“. In einem Interview beklagt nun Bildungsminister Polaschek, dass viele Schülerinnen und Schüler nicht sinnerfassend lesen können. Die Rede ist weiters von 12.000 Bewerberinnen und Bewerbern für offene Lehrerinnen- und Lehrerposten, von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern bei den Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern und einer steigenden Zahl von Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen, mit deren Hilfe man der Leseschwäche entgegenwirken will. Die Geschlechtergerechtigkeit bleibt weiterhin garantiert, da die mit dem Gendern einhergehende Verblödung alle gleichermaßen betrifft. Angesichts solcher Entwicklungen ist es ein Lichtblick, dass wenigstens die Mehrzahl der Zeitungen ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnimmt und auf das Gendern verzichtet. Die Menschen sollen ja auch in Zukunft noch sinnerfassend Zeitung lesen können.

Manfred Bannwinkler, Linz

Erschienen am Mo, 29.7.2024

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