Da meint unser Bundeskanzler, er könne die Gräben, die durch die Pandemie aufgerissen wurden, wieder zuschütten. Das Volk einen und Versöhnung den Erzürnten anbieten. Solange die eigenen Fehler nicht gesehen werden, geschweige denn zugegeben werden, weil schon wieder Schuld hin und her geschoben wird, werden die Gräben noch tiefer. Anstatt zu reflektieren und einzusehen, dass man da und dort Fehlentscheidungen getroffen hat, öffnet man neuerlich die Wunden und verbiegt sich, verdreht sich, belügt das Volk. Wer es nicht schaffte, authentisch zu agieren, das Volk zu überzeugen, zu beruhigen und zu einen, wird es auch jetzt nicht hinkriegen. Also wäre es klüger, Gras darüber wachsen zu lassen, denn wütende Bürger werden noch wütender, Herr Bundeskanzler. Menschenkenntnis ist eine Lebensschule, in der man sich viel erarbeiten muss.