Das freie Wort

Wenig Gründe zum Jubeln

Ein schwieriges Jahr ist zu Ende gegangen. Haben uns die Jahre zuvor die Maßnahmen und Auswirkungen von „Corona“ fest im Griff gehabt, sind es 2022 in erster Linie der Ukraine-Krieg und seine Folgen, welche viele Menschen vor riesige Probleme stellen. Die Teuerungen in allen Bereichen, auch in jenen, die mit dem Krieg nicht das Geringste zu tun haben, stellen viele Familien, aber auch unzählige Betriebe vor unlösbare Probleme. Die Inflation frisst die geringen Ersparnisse, sofern solche überhaupt noch vorhanden sind, auf. Die Politik sieht diesem Treiben gelassen zu. Selbst die EU setzt kaum Maßnahmen gegen diese horrende Teuerung, die zum Teil hausgemacht und von habgierigen Konzernen noch künstlich hochgetrieben wird. Unser Gesundheitswesen, welches vor der Pandemie bereits kaputtgespart war, hat sich mittlerweile auf einem Niveau eingependelt, auf dem es in vielen Krankenhäusern nicht einmal mehr möglich ist, Notfälle zu versorgen. Auch da sieht die Politik bereits seit Jahren zu und stellt sich nicht einmal in dieser bereits gefahrvollen Situation an, wirksame Maßnahmen zu treffen. Ähnlich tollpatschig, aber auch verlogen, stellt man sich bei der Klimapolitik an. Die Grünen denken, dass wir das Weltklima, wenn sie das Autofahren in Österreich oder selbst in Europa abschaffen. Sie erklären die Atomkraft zur „Grünen Energie“, ohne zu wissen, wohin mit den Brennstäben, ohne zu wissen, wohin mit den Batterien der „E-Autos“. Sie selbst jetten im Privatjet Tausende Kilometer durch die Welt. Ähnlich dürfte es beim Gas aus arabischen Ländern sein, welches noch dazu ein Vielfaches teurer ist und ebenso aus Ländern stammt, welche die Menschenrechte mit Füßen treten. Die Asylfrage ist völlig ungelöst, und wir haben ein Rekordjahr an – zu einem Großteil illegaler – Zuwanderung hinter uns. Ebenso ein Rekordjahr der Vergewaltigungen und der Gewalttaten. Besserung ist kaum in Sicht. Wir müssen es zur Kenntnis nehmen, die EU will oder kann ihre Grenzen nicht sichern. Unsere Regierung tritt die Neutralität mit Füßen. Die Welt glaubt offensichtlich, durch Waffenlieferungen und grenzenlose Aufrüstung Frieden zu schaffen. Man könnte die negativen Entwicklungen noch weiter fortführen. Und nun rufen uns, wie immer zum Jahreswechsel, unsere Politiker zu, wir sollen mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Hätten die meisten Menschen nur halb so viel in ihren Taschen wie die meisten Politiker und Spitzenfunktionäre aus den diversen gehobenen Schichten, dann würden diese ganz bestimmt mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Aber mit Zuversicht alleine kann man leider keine Gas-, Strom- und Lebensmittelrechnungen bezahlen. Wirksame und glaubwürdige Anstrengungen der Politik, welche wieder zu einer Verbesserung der Lebensgrundlage für den Großteil der Bevölkerung führen, wären wesentlich hilfreicher als Floskeln zu dreschen, die am 2. Jänner bereits wieder verpufft sind.

Franz Zwickl, Muthmannsdorf

Erschienen am Do, 5.1.2023

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