Die Corona-Pandemie hat dem Amt des Gesundheitsministers zwangsläufig eine noch nie dagewesene Bedeutung zukommen lassen. Umso enttäuschender, dass keiner der letzten drei Gesundheitsminister weder einen Fußabdruck noch einen Fingerabdruck hinterlässt. Leid tut mir eigentlich nur Rudi Anschober. Denn der stand wenigstens noch sichtbar für Verantwortung und Vernunft. Zunächst hat er sich am Widerstand des Regierungspartners ÖVP und zu vieler Landeshauptleute aufgerieben, doch dann ist er daran zerschellt. Der Kampf gegen Windmühlen forderte seinen Tribut. Wolfgang Mückstein vermittelte zu Beginn seiner Amtszeit noch den Eindruck, ein Fels in der Brandung zum Wohle der Gesundheit sein zu wollen. Die Haltbarkeit war nur ein Sommerlüfterl mit Mini-Amtszeit. Und sein Nachfolger Johannes Rauch? Dieser „Gesundheitsminister“ könnte auch ein von der ÖVP gestellter Wirtschaftsminister sein. Schon klar, verantwortungslose bis grob fahrlässige Corona-Politik findet man seit zwei Jahren erschreckenderweise in allen Parteien. Doch das kann niemals eine Entschuldigung oder Ausrede für irgendeinen Politiker, erst recht nicht für einen Gesundheitsminister sein!
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