Trap-Nachfolger

Holländer Co Adriaanse ist neuer Salzburg-Trainer

Fußball
14.03.2008 12:02
Viele große Trainer waren seit Bekanntwerden des Abganges von Giovanni Trapattoni als Nachfolger des italienischen Startrainers beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg gehandelt worden. Jacobson "Co" Adriaanse hatte laut Sportdirektor Heinz Hochhauser aber von Beginn an als "erklärter Wunschkandidat" gegolten. Am Donnerstag besiegelte der 60-jährige Niederländer nun mit Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz eine längerfristige Zusammenarbeit. Über die genaue Vertragslaufzeit wurde allerdings Stillschweigen vereinbart.

"Ich freue mich auf diese reizvolle Aufgabe", betonte Adriaanse, der zuletzt bei Metalurg Donezk in der Ukraine und danach beim Al-Sadd Sports Club in Katar gearbeitet hatte. Davor hatte der Trainer-Routinier den FC Porto 2006 zum Double geführt. "Mich haben das professionelle Umfeld und die Perspektiven bei diesem attraktiven Verein überzeugt", erklärte Adriaanse. "Ich gehe mit großem Enthusiasmus an diese Aufgabe."

Ende Mai erstes Training mit Adriaanse
Sein erstes Training bei den Bullen wird Adriaanse am 26. Mai - also genau ein Monat nach Ende der laufenden Meisterschaft - leiten. Bis dahin will sich der Niederländer ein Bild von der Mannschaft machen. Zuletzt hatte Adriaanse die Salzburger bereits beim 2:1-Sieg in Innsbruck im Fernsehen beobachtet. Außerdem erhielt er jede Menge DVD-Material. Auch in den kommenden Wochen will der Neo-Coach sein neues Team das eine oder andere Mal im Stadion beobachten.

Trapattoni verlässt Salzburg nach Ende der laufenden Saison, um irischer Teamchef zu werden. Seit dieser Entscheidung, die der 69-jährige Italiener Mitte Februar getroffen hatte, haben die Bullen intensiv nach einem Nachfolger gesucht. Mehrere prominente Namen waren durch die Gerüchteküche gegeistert, darunter neben Mainz-Trainer Jürgen Klopp sogar Barcelona-Coach Frank Rijkaard und der niederländische Teamchef Marco van Basten.

Sportdirektor Hochhauser: "Erklärter Wunschkandidat"
Im Endeffekt holte Mateschitz, ein ausgewiesener Fan der niederländischen Fußball-Schule, einen Landsmann der beiden ehemaligen Weltklasse-Spieler in die Mozartstadt. "Co Adriaanse war schon länger unser erklärter Wunschkandidat", betonte Sportdirektor Hochhauser. "Sein moderner Angriffsfußball einerseits, wie auch seine Passion für Jugendarbeit andererseits, entsprechen vollständig unserem Idealbild. Dieses Profil passt exakt in unser langfristiges, globales Fußball-Konzept."

Bevor Adriaanse dem FC Porto zu seinem ersten Double-Gewinn nach dem Abgang von Jose Mourinho verholfen hatte, war der Niederländer in seiner Heimat unter anderem für Ajax Amsterdam und AZ Alkmaar tätig. Während er Alkmaar 2004 ins Halbfinale des UEFA-Cups geführt hatte, waren die großen Erfolge mit Ajax ausgeblieben. Beim Rekordmeister hatte sich Adriaanse allerdings bereits in den 90er-Jahren als Nachwuchstrainer verdient gemacht.

Hohe Geldstrafe von der FIFA
Adriaanse hatte unter anderem einige Talente ausgebildet, die 1995 die Champions League gewonnen hatten - darunter etwa Patrick Kluivert, der einst ebenfalls mit Salzburg in Verbindung gebracht worden war. Sein Abgang vom FC Porto im Sommer 2006 hatte allerdings ein gerichtliches Nachspiel. Adriaanse wurde von der FIFA erst im Jänner zu einer Geldstrafe in Höhe von 1,15 Millionen Euro verurteilt, weil er seinen Vertrag zehn Tage vor Saisonstart "ohne Grund" aufgelöst hatte.

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(Bild: KMM)



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