Vor siebeneinhalb Monaten verschwand er vom Bildschirm, jetzt kehrt Martin Thür (43) wieder in den ORF zurück. Mit Conny Bischofberger spricht der ZiB-Moderator über Entzugserscheinungen, Zoff mit der FPÖ, Hauben mit dem Haarkranz von Erwin Pröll und seine Tischlerwerkstatt im Waldviertel.
Durch die „Waldemar Tagesbar“ in der Hietzinger Altgasse strömt der Duft von Avocado, Lachs und frischen Bagels. „Hier lese ich gerne die Zeitungen, bevor ich auf den Küniglberg fahre“, erzählt Thür, „außerdem gibt es einen wirklich guten Kaffee.“ Der Cappuccino steht vor ihm in einer großen Tasse, hinter ihm an der weißen Wand funkelt eine Leuchtschrift mit der Botschaft „Life on Mars!“ Thür trägt Jeans, hellblaues Hemd, dunkelblaues Sakko, Dreitagesbart und Apple-Watch.
„Krone“: Am kommenden Sonntag moderieren Sie seit Februar erstmals wieder die ZiB 2. Wo waren Sie so lange?
Martin Thür: Nicht da! (lacht) Ich habe aus privaten Gründen pausiert. Das ist natürlich ein bisschen unbefriedigend, gerade gegenüber einer Journalistin, die alles genau wissen will. Verstehe ich, würde mir genauso gehen.
Was würden Sie einem Politiker sagen, der so eine Antwort gibt?
Ich finde es sehr wichtig, dass wir das Privatleben von Politikern und anderen öffentlichen Personen respektieren. Außer, es handelt sich um Dinge, die deren Job beeinflussen könnten. Also wenn ich von einer Firma Geld bekommen und dann über diese Firma gut berichten würde, dann wäre das natürlich etwas, über das Medien berichten könnten und müssten. Aber ich denke nicht, dass mein Privatleben von öffentlichem Interesse ist.
Jeder andere an Ihrer Stelle würde jetzt wahrscheinlich erzählen, wie es war, sich um ein Neugeborenes zu kümmern und wie die Vaterrolle ihn verändert hat. Warum wollen Sie das nicht?
Weil ich kein Vorbild sein will. Mein Job ist es hinzusehen, Fragen zu stellen, zu recherchieren. Ich will in keine Rolle schlüpfen, in der ich anderen Menschen erkläre, wie sie ihr Leben leben sollen. Niemand braucht Tipps von mir.
Wann haben Sie diese Entscheidung getroffen?
Das war ein längerer Prozess. In den letzten Jahren sind Dinge vorgefallen, die mir bewusst gemacht haben, dass ich vorsichtiger sein muss. Dass es Menschen um mich herum gibt, die durch meinen Beruf Schaden nehmen können. Und diese Menschen versuche ich zu schützen im Wissen, dass es leider Personen gibt, die nicht immer Gutes im Schilde führen, die Kritik auf eine Art und Weise äußern, die ich nicht gut finde. Ich habe meine Verantwortung wahrgenommen.
In den letzten Jahren sind Dinge passiert, die mir bewusst gemacht haben, dass ich vorsichtiger sein muss. Dass Menschen um mich herum durch meinen Beruf Schaden nehmen können.
Martin Thür erklärt, warum er sein Privatleben schützt
Wurden diese Menschen bedroht, ist ihnen etwas passiert?
Nein, denen ist nichts passiert. Aber ich möchte es eben auch gar nicht erst so weit kommen lassen.
Hatten Sie Entzugserscheinungen?
Absolut. Journalismus ist ein Job, den du nur mit Herzblut machen kannst, den hängst du nicht einfach an den Nagel. Deshalb habe ich nebenbei mit Recherchen begonnen, und es sind bereits wieder ein paar Geschichten im Laufen.
Haben Sie jeden Tag ZiB geschaut?
Jeden Tag nicht, so ehrlich bin ich. Aber ich habe mich natürlich auf dem Laufenden gehalten. Vor allem mit Ö1 Journalen, das Radio lässt sich gut in den Alltag integrieren. Motto: Ein Journalist ist immer Journalist, auch zuhause und im Urlaub.
Bei welchem Ereignis tat es weh, es versäumt zu haben?
Während ich nicht da war, kam das Informationsfreiheitsgesetz. Ein Thema, das mir sehr wichtig war. Ich habe während meiner Abwesenheit auch schon die ersten Anfragen gestellt. Und es wurde eine neue Regierung angelobt. Natürlich wäre es toll gewesen, die neuen Minister im Antrittsinterview zu haben. Aber ich bin sicher, wir werden die alle noch mal im Studio haben und ich werde meine Gelegenheit bekommen, sie zu befragen.
Was haben Sie am meisten vermisst?
Auf die Jagd nach Geschichten zu gehen. „Aufdecken“ ist so ein großes Wort. Aber wenn du etwas entdeckst, was bisher nicht bekannt war, ist das ein wirklich schönes Gefühl und das habe ich tatsächlich vermisst. Was ich nicht vermisst habe, ist die ganze Aufgeregtheit rund um ein ZIB 2-Interview. Nach jeder Sendung kommen ganz viele Zuschauermails. Viel Lob, aber auch viel Kritik. Und ich nehme mir schon immer die Zeit, das zu beantworten. Das ist viel Arbeit und davon einmal eine Pause zu haben, hat mir gutgetan.
Wie haben Sie die Pause genutzt?
Ich habe zum Beispiel an einer sehr aufwändigen Liste gearbeitet. Ich sammle ja Wahlgeschenke und digitalisiere sie jetzt alle. Das sind insgesamt doch einige tausend Stück.
Welches ist das bizarrste Geschenk?
Bis heute halte ich die Haube, die der ehemalige niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll verteilt hat, für eine der verrücktesten Wahlkampfideen. Sie hatte seinen Haarkranz, und so sah jeder, der sie aufsetzte, wie Erwin Pröll aus.
In meiner Auszeit habe ich an einer sehr aufwändigen Liste gearbeitet. Ich sammle Wahlgeschenke und digitalisiere sie jetzt alle. Das sind doch einige tausend Stück.
Der ZiB-Moderator ist bekannt für seine Excel-Leidenschaft
Stefan Lenglinger hat Sie in Ihrer Abwesenheit vertreten. Wie haben Sie ihn wahrgenommen?
Er hat das toll gemacht, großartig!
Tut es Ihnen Leid, dass er jetzt wieder in den Mittag und in den Abend verbannt wird?
Naja. (Thür zieht seine Brauen hoch) Man wird ja nicht verbannt, wenn man den ZiB-Talk moderieren und viele Interviews machen darf. Stefan bleibt uns ja Gott sei Dank erhalten.
Werden mehr Zuschauer und Zuschauerinnen jetzt froh sein, dass Sie wieder da sind, oder das Gegenteil?
Ich glaube, man darf sich selbst nicht so wichtig nehmen. Unser Job ist eine Dienstleistung und soll dabei helfen, politische Vorgänge besser zu verstehen. Ich freue mich, wenn Zuseherinnen und Zuseher mir gerne zuschauen. Die ZiB 2 wird es aber auch in großer Qualität weiter geben, wenn ich sie nicht mehr moderiere.
Gab es Mails oder Briefe, dass Sie vermisst werden?
Ja, das gab’s, und das freut einen natürlich.
Eine Partei wird sich nicht freuen, und das ist die FPÖ. Kickl hat Ihnen im Sommergespräch 2024 „unsauberen Journalismus“ vorgeworfen, Vilimsky sprach von „unfassbarer Propaganda“. Erschüttern Sie solche Vorwürfe?
Zunächst möchte ich festhalten, dass es nicht nur eine Partei ist, die meine Arbeit kritisiert. Das ist ein relativ normaler Vorgang, dass sich Parteien, wenn sie kritisch hinterfragt werden, nicht unbedingt freuen. Ich erinnere mich an Interviews mit Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der auch nicht gerade froh über meine Fragen war.
Trifft „unsauberer Journalismus“ Sie nicht?
Nein. Weil es erstens zur politischen Strategie gehört, sich als Gegner von Journalistinnen und Journalisten darzustellen und weil ich zweitens belegen kann, dass alles, was ich im Sommergespräch 2024 angesprochen habe, sauber recherchiert und belegbar war. Aber am Ende urteilt darüber das Publikum. Das Publikum muss entscheiden, ob es meiner Arbeit vertraut, ob es meine Fragen interessant findet und ob die Antworten darauf plausibel klingen.
Wenn Zuseher finden, dass die FPÖ kritischer gefragt wird als SPÖ oder ÖVP, was entgegnen Sie da?
Ich würde auf Interviews mit anderen Parteichefs verweisen, wo sich deren Anhänger über dasselbe beschwert haben. Den einen ist es zu kritisch, den anderen zu freundlich.
Der Vertrauensverlust in klassische Medien ist enorm. Was passiert da gerade?
Wir erleben nicht nur einen Vertrauensverlust in Medien, sondern in Eliten generell, eigentlich in alle Institutionen, die unsere Demokratie ausmachen. Auch die Politik hat zurzeit ganz schlechte Vertrauenswerte. Ich bin sicher, dass wir das nicht so einfach lösen können. Wir werden dieses Vertrauen nur zurückgewinnen, indem wir Tag für Tag, Stunde für Stunde, beweisen, dass wir unsere Arbeit ernst nehmen, dass wir alle unseren Job so gut wie möglich machen. „Das ist böse, das ist gut“, klingt natürlich super. Aber guter Journalismus zeigt ja auf, wie komplex Dinge sind und wie schwierig Probleme zu lösen sind. Er konfrontiert sein Publikum auch mit Fakten, die es vielleicht nicht gerne hört, die vielleicht seinem eigenen Weltbild widersprechen. Aber das ist so wichtig in einer Demokratie! Die Welt ist nie schwarz-weiß.
Sie haben die Plattform X nicht wie andere Kollegen, zum Beispiel Armin Wolf, aus Protest gegen Elon Musk Richtung Bluesky verlassen. Warum nicht?
Auf X bekommt man mittlerweile praktisch nur noch Meinung. Ich brauche für meinen Job aber vor allem Hintergründe, Fakten, Analysen. Insofern hat X tatsächlich stark an Wert für Journalisten verloren. Ich bin aber niemand, der sich demonstrativ von Plattformen abmeldet. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Plattform sehr problematisch geworden ist.
Ist Armin Wolf ein Vorbild für Sie?
Ich bin ein bisschen vorsichtig mit dem Wort „Vorbild“. Armin ist ein toller Kollege, dessen Interviews ich sehr gerne sehe. Das gilt auch für alle anderen Kolleginnen und Kollegen in der ZiB. Wir mögen uns und schätzen die Arbeit der anderen.
Seit der Causa Schilling ist Ihr Name wirklich jeder und jedem im Land bekannt. Ist das für einen Journalisten Fluch oder Segen?
Also gewünscht habe ich mir das nicht. Für mich war es wichtig, damit sauber und transparent umzugehen.
Die EU-Abgeordnete hatte vor den „Sommergesprächen 2024“ behauptet, sie hätte ein Verhältnis mit Ihnen gehabt. Was hat das bei Ihnen ausgelöst?
Am Anfang musste ich ganz ehrlich lachen, weil es einfach absurd war. Dann war natürlich klar, dass das in den Sommergesprächen Thema sein würde. Deshalb habe ich es über einen Anwalt richtig stellen lassen: Ich kenne die Dame nicht. Damit war es aus der Welt geschafft.
Hat es zwischen Ihnen, digital oder persönlich, einmal eine Aussprache gegeben?
Ich kenne die Dame bis heute nicht.
Könnten Sie mit Lena Schilling trotzdem ein Interview führen?
Das ist keine Frage des Könnens. Ich würde es nicht wollen, weil ich meine Fragen in den Augen der Zuseherinnen und Zuseher nicht mehr unbeeinflusst stellen könnte. Umgekehrt würde ich auch niemanden, mit dem ich persönlich befreundet bin, interviewen.
Dann könnten aber viele Journalisten viele Politiker nicht mehr interviewen.
Ich persönlich finde, dass man mit Politikern nicht befreundet sein sollte. Und wenn doch, dann muss man solche Intransparenzen offenlegen.
Sie sind also mit keinem Politiker befreundet?
Nein.
Auf Ihrer Website steht unter „Wer bin ich“: „Ich mache Fernsehen, ich stelle Fragen, ich suche Antworten, manchmal klage ich den Staat.“ Warum klagen Sie bitte den Staat?
Weil es in diesem Land Informationen gibt, die der Staat geheim hält. Ein Fall, in dem wir den Staat geklagt haben, waren die Entgeltfortzahlungen bei Politikerbezügen. Da sind wir bis zum VfGH gegangen und haben Recht bekommen.
Wir?
Der ORF und ich. Ich sehe es auch als Aufgabe des ORF, solche Grundsatzentscheidungen herbeizuführen, weil davon nicht nur wir Journalisten, sondern die gesamte Öffentlichkeit profitiert.
Sie stellen in der kommenden Woche Ihr Buch „Macht und Kontrolle“ vor. Am Anfang steht: „Für Frieda“. Wer ist Frieda?
Auch das würde ich gern privat halten.
Macht und Kontrolle sind große Worte. Wie viel Macht haben Sie als Journalist im ORF und wie viel Kontrolle können Sie ausüben?
Jemand, der die ZIB 2 moderiert, hat sowohl Macht als auch Verantwortung. Verantwortung, dass die Fakten, die er „on air“ bringt, richtig, nach bestem Wissen und Gewissen überprüft sind. Manchmal passieren auch uns Fehler, dann kommen wir der Wahrheit erst mit der Zeit näher. Wir müssen aber jeden Abend versuchen, der Wahrheit so nah wie möglich zu kommen. Und bei den Recherchen alle Seiten berücksichtigen. Das unterscheidet uns von den sogenannten Alternativmedien. Unser Job ist es nicht, Meinung zu machen. Unser Job ist es zu ermöglichen, dass Menschen sich eine informierte Meinung bilden können. Deswegen ist es wichtig, dass auch wir uns einer Kontrolle stellen. Journalistischer Kontrolle, Selbstkontrolle, den zuständigen Behörden, dem Medienrecht.
Haben Sie sich geärgert, dass Plagiats-Jäger Stefan Weber zuletzt auch Ihre Masterarbeit zerfetzt hat?
Wenn das Schlimmste, was der Herr Weber an meiner Masterarbeit findet, ein paar Beistrich- und Rechtschreibfehler sind, dann ist das peinlich. Ich freue mich nicht darüber, aber es gibt wirklich deutlich Schlimmeres.
Die FPÖ hat getobt, weil über „die Fehlleistung von Ex-Ministerin Aschbacher“ groß berichtet worden sei und über Ihre gar nicht.
Soweit ich informiert bin, ging es bei ihr um Plagiate, in meinem Fall um Rechtschreibfehler. Ich würde bestreiten, dass das denselben Stellenwert hat, aber es kann sich ja jeder seine eigene Meinung bilden.
Stimmt es, dass Sie ORF-intern „Excel-Gott“ genannt werden?
Lacht. – Weiß ich nicht. Aber tatsächlich ist es so, dass Kollegen, die Fragen zu Excel oder Zahlen haben, ganz gern zu mir kommen. Mittlerweile führe ich einige Dutzend Excel-Tabellen.
Unvergessen bleibt, wie Sie das Wahldebakel eben der SPÖ aufgedeckt haben. Sind Sie der Grund, warum wir jetzt Babler als SPÖ-Chef haben und nicht Hans Peter Doskozil?
Der Grund sind die SPÖ-Delegierten, die ihn mehrheitlich gewählt haben.
Im zweiten Wahlgang, nachdem Sie nachgerechnet und den Fehler entdeckt haben. Und dann wurde das Ergebnis auch noch falsch in eine Excel-Liste eingetragen.
Ich finde, das Beispiel zeigt ganz gut, wie Journalismus meiner Meinung nach funktionieren sollte. Check, re-check, double-check. Manchmal wird nicht einmal gecheckt! Man sollte also nicht alles glauben, was Parteien und Politiker sagen. Sondern selbst kontrollieren, nachrechnen, Fragen stellen, sich alles erklären lassen.
Hat Babler sich einmal bei Ihnen bedankt?
Nein, ich habe schließlich nur meine Arbeit gemacht. Es hat sich Hans-Peter Doskozil auch nicht bei mir beschwert.
Woher kommt eigentlich dieser Drang, alles zu zählen und aufzulisten? Gibt es da in der Kindheit irgendetwas, das darauf schließen ließ?
Ich war als Kind sehr neugierig und habe Dinge nie einfach akzeptiert, sondern immer nachgefragt. Ich glaube, es ist tatsächlich einfach der Drang, Dinge verstehen zu wollen.
Mittlerweile sind Sie preisgekrönt, von der „Romy“ über den „Concordia Preis“ bis hin zum „Journalist des Jahres“. Bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen etwas?
Sowas kitzelt das Ego und freut einen natürlich. Aber am Ende des Tages können wir nur das machen, was wir machen, solange uns Menschen konsumieren und solange Menschen unserer Arbeit vertrauen. Das ist die viel wichtigere Belohnung für unsere Arbeit.
Stellen Sie sich Ihr Publikum ab und zu vor?
Manchmal sitzt man privat mit Leuten an einem Tisch, die grüne Positionen mit einer sehr ausländerkritischen Position verbinden oder Leute, die sagen, sie sind wirtschaftlich sehr konservativ, aber total sozial offen. Menschen sind total divers, Menschen haben unterschiedlichste politische Einstellungen, das ist wirklich faszinierend. So stelle ich mir auch das Publikum vor. Man darf nicht glauben, dass das Publikum zu 35 Prozent aus FPÖ-Anhängern, zu 21 Prozent aus ÖVP-Anhängern und zu 19 Prozent aus SPÖ-Anhängern besteht. Die Parteien spitzen Themen gerne zu, aber die Realität ist viel breiter und viel weiter.
Geboren am 25. Juli 1982 in St.Pölten, eine ältere Schwester. Studium der Publizistik- und Theaterwissenschaft, Masterstudium der Politischen Kommunikation an der Donau-Uni Krems bei Prof. Peter Filzmaier. Journalistische Stationen beim Regionalfernsehen, ATV und Addendum. Seit 2019 moderiert Martin Thür die „ZiB2“ am Sonntag. 2024 hielt der mehrfach ausgezeichnete Journalist die Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus, aus der sein Buch „Macht und Kontrolle“ entstanden ist (Picus-Verlag, € 23). Privat ist Thür mit einer Journalistin liiert und joggt gern.
Zuletzt hat der ORF viele Stars gehen lassen, erst vor zwei Wochen Christa Kummer. Sind Sie froh, dass Sie das als „Spätgeborener“ noch nicht betrifft
Danke. (lacht) Meine grauen Haare sagen anderes.
Haben es ältere Mitarbeiter, besonders Frauen, im ORF schwerer?
Ich hoffe nicht, dass das so ist. Meine Wahrnehmung ist es nicht. Martina Rupp hat zum Beispiel gestern gepostet, dass sie im ORF in Pension gegangen ist und dass ihr das nicht widerfahren ist. Ich will aber die Erfahrungen von anderen nicht kleinreden.
Uns schreiben viele Leute: „Wir zahlen Gebühren und wir wollen Christa Kummer zurück!“
Super, wenn Christa Kummer so eine großartige Fan-Base hat! Auch ich bin ein großer Fan, sie ist eine tolle Kollegin.
Was möchten Sie im nächsten Leben sein?
Ich fürchte zwar, ich wäre zu untalentiert. Aber ich wäre wahnsinnig gern Tischler.
Wie kommt das?
Ich liebe es, mit Holz zu arbeiten, weil das ein lebender Werkstoff ist, der arbeitet, sich dehnt und verformt. Ich habe in den letzten siebeneinhalb Monaten im Waldviertel eine Tischlerwerkstatt eingerichtet. Dort wohnt meine Großmutter und überhaupt sehr viele knorrige, liebe Menschen. Das Waldviertel ist mein Kraftort.
Ich fürchte zwar, ich wäre zu untalentiert, aber im nächsten Leben wäre ich wahnsinnig gern Tischler. Ich liebe es, mit Holz zu arbeiten.
Thür hat im Waldviertel eine Tischlerwerkstatt
Was tischlern Sie dort oben?
Das ist jetzt nicht sehr sexy. Aber zuletzt einen Frästisch. Und sonst viele Kleinigkeiten für die Wohnung. Es tut einfach gut, die Tür hinter sich zuzumachen und nur noch den Geruch von gehobeltem Holz in der Nase zu haben. Das Schöne am Tischlern ist ja, dass es ein bisschen wie Rätsellösen ist. Man macht ständig Fehler, gerade wenn man so untalentiert ist wie ich, aber man kann sie ausbessern und das Ding steht trotzdem noch gerade und sieht ganz gut aus.
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