"Wir wissen nicht, was es war. Das wird eine Obduktion geben", erklärte Motherwell-Präsident Bill Dickie, der das Ableben seines Kapitäns im Krankenhaus bestätigen musste. "Es ist eine Tragödie. Das ist alles, was ich sagen kann." O'Donnell war für etwas mehr als fünf Minuten auf dem Spielfeldrand behandelt worden, ehe ihn ein Rettungswagen ins Krankenhaus fuhr. Dort wurde um 17:18 Uhr Ortszeit (18:18 Uhr MEZ) der Tod festgestellt.
Der Kapitän war kurz vor seiner Auswechslung gestanden. Das hatte aber nichts mit gesundheitlichen Problemen zu tun, betonte Motherwell-Trainer Mark McGhee. Stattdessen sollte O'Donnell für das Mittwoch-Spiel bei Hibernian Edinburgh geschont werden. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch musste McGhee O'Donnells sichtlich mitgenommenen Neffen David Clarkson, der davor zwei Tore erzielt hatte, vom Feld nehmen.
O'Donnell hinterlässt Frau und vier Kinder
"Wir sind alle total am Boden zerstört", erklärte McGhee. Der Verstorbene hinterlässt eine Frau und vier Kinder. "Unsere Gedanken sind mit der Familie", betonte der Coach. O'Donnell hatte seine Profi-Karriere 1991 als Teenager bei Motherwell begonnen und war daraufhin für die Club-Rekordablöse von 1,75 Millionen Pfund - umgerechnet 2,38 Millionen Euro) zu Celtic Glasgow gewechselt. Der Mittelfeldspieler hatte außerdem vier Jahre für Sheffield Wednesday gespielt.
2004 kehrte O'Donnell zu seinem Stammclub zurück, nachdem er als einstiger Hoffnungsträger des schottischen Fußballs von mehreren Verletzungen zurückgeworfen worden war. "Phil war nicht nur ein inspirierender Spieler für Motherwell, sondern er war auch ein inspirierender Mensch", würdigte Club-Eigentümer John Boyle den Kapitän. "Jeder hier in Motherwell ist im tiefsten Herzen geschockt."
O'Donnell hatte ein Länderspiel für Schottland bestritten - im September 1993 in Aberdeen gegen die Schweiz (1:1). Sein Tod nach einem Kollaps auf dem Spielfeld ist im internationalen Fußball kein Einzelfall. Erst Ende August war Puerta drei Tage nach einem Kollaps im Ligaspiel seines Clubs FC Sevilla gegen Getafe verstorben. 2003 kam der Kameruner Marc-Vivien Foe beim Confederations Cup ums Leben, ein Jahr später erlag der Ungar Miklos Feher einem Herzstillstand.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.