"Albtraum zu Ende"
Hauptverdächtigter im “Unabomber”-Fall entlastet
Ein Gutachten der Polizei kam zu dem Schluss, dass die Sprengkörper nicht mit den Scheren und anderem Material gebastelt worden waren, das in der Wohnung des Verdächtigen in Friaul beschlagnahmt worden war. "Ein Albtraum ist zu Ende", sagte der Ingenieur, der stets seine Unschuld beteuert hatte.
Polizeimitarbeiter soll Beweise manipuliert haben
Nach wie vor auf der Schwarzen Liste der Fahnder befindet sich ein Mitarbeiter der Polizei, der Beweismaterial im Fall Unabomber manipuliert haben soll. Der Polizeimitarbeiter war mit der Überprüfung von Blech beauftragt, das für Unabombers Sprengfallen verwendet worden war.
Der Spurenexperte soll das Blech so manipuliert haben, dass man glaubte, es sei mit Scheren geschnitten worden, die in der Wohnung des Hauptverdächtigen Elvo Z. sichergestellt werden konnten. Dem Mitarbeiter der Polizei droht jetzt ein Prozess, berichteten italienische Medien am Dienstag.
Seit Jahren vergeblich auf der Suche
Die Staatsanwaltschaften der vier norditalienischen Städte Pordenone, Udine, Venedig und Treviso versuchten bisher vergebens, dem geheimnisvollen Sprengfallenbauer auf die Spur zu kommen. Erstmals tauchte der italienische Unabomber am 21. August 1994 auf. Bei einem Volksfest in Sacile bei Pordenone explodierte eine Rohrbombe, die drei Personen verletzte.
Weitere Sprengkörper dieser Art gingen in den folgenden Monaten vor einem Supermarkt in Pordenone sowie vor der Kirche der friaulischen Stadt Aviano in die Luft, wo sich ein US-Militärstützpunkt befindet. Glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen detonierten vier weitere Rohrbomben in der Provinz Pordenone.
Zahlreiche Verletzte gehen auf das Konto des Unabombers
Bei der Explosion einer Rohrbombe am Strand des Badeorts Lignano wurde am 4. August 1996 ein 33-jähriger Urlauber schwer verletzt. Weitere Sprengkörper derselben Art detonierten in den folgenden Tagen in mehreren Badeorten der Gegend. Im Juli 2000 wurde ein pensionierter Carabiniere in Lignano lebensgefährlich verletzt, nachdem der Sprengsatz in seinen Händen zündete. 2004 war ein Textmarker in der Hand eines kleinen Mädchens explodiert, das schwer verletzt wurde.
Zuletzt hatte Unabomber angeblich im Mai 2006 zugeschlagen. Ein in einer Wasserflasche getarnter Sprengkörper war in Caorle in Friaul explodiert und hatte dabei einen 28-Jährigen verletzt. Die Flasche, in der sich ein Papierzettel befand, war zwischen den Felsen unweit des Meeres versteckt.
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