Riesenspeicher

Gas- und Öllager als Terrorziele

Oberösterreich
20.09.2007 12:14
„Obwohl auch bei uns Muslime leben, die sich zu Terroristen entwickeln können, muss kein Oberösterreicher Terrorangst haben“, meint Sicherheitsdirektor Alois Lißl zum Horror-Szenario, dass nach den Verhaftungen radikaler Islamisten der Linzer Ölhafen oder der Straßwalchener Gasbunker in die Luft gebombt werden könnten: Da wie dort können Attentäter keinen Super-Gau anrichten.

„Alle Terror-Szenarien wurden mit den Sicherheitsbehörden im Vorfeld genau besprochen, machen mir aber kein Kopfzerbrechen“, sagt der Vöcklabrucker Herbert Hofstätter, der beim 250-Millionen-Euro-Projekt an der oberösterreichischen Landesgrenze für die Sicherheit zuständig ist. Und von Ex-Cobra-Chef Wolfgang Bachler beraten wurde: Ein Anschlag könne höchstens oberflächlich Kompressoren und Kühleinrichtungen zerstören, aber nie und niemals den 1600 Meter darunter liegenden unterirdischen Gasspeicher treffen. Nicht einmal seine „nur“ 150 Meter tiefen automatischen Sicherheitsventile, die den Zu- und Abfluss von sagenhaften 2,4 Milliarden Kubikmetern Erdgas in der 20 Millionen Jahre alten Gesteinsformation regeln: „Kein Mensch hat dort einen Zugriff!“

Überwacht wird der zweitgrößte Gasspeicher Europas von 70.000 Sensoren, die ihre Daten einem Computer zum Verarbeiten liefern. Nach menschlichem Ermessen sei zwar ein Super-Gau unmöglich, aber das müsse nicht jeder Bombenbastler wissen, verrät der Sicherheitschef seine einzige Sorge: „Dass aus Unwissenheit obertägig etwas ruiniert werden kann.“ Damit sei aber keine Explosion und kein Inferno auszulösen, sondern nur ein „Flutscher“. Diesen würden nicht einmal die nächsten Anrainer bemerken - in 500 Metern Entfernung.

Österreich gilt zwar als Rückzugsgebiet und Ruheraum radikaler deutscher Islamisten, doch Oberösterreichs Sicherheitsdirektor hat keine Angst vor Terror: „Bei uns gibt es nur Einzelgruppierungen ohne gemeinsames Sprachrohr“, glaubt Lißl, dass die Muslime einander beobachten und Extremisten erkennen.

 

 

 

Foto: Joachim Mailsinger

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