„Ich gäb´ was drum, wenn ich nur wüsst, wer dieser Herr gewesen ist“, sinniert das Gretchen. Doch es ist zu spät. Sie ist in den Fängen von Mephistopheles, der mit Faust paktiert.
Goethes „Faust“ ist freilich eine alte Geschichte, und doch ist sie es wert, immer wieder aufgeführt zu werden. Von den Schauspielern verlangt der Klassiker große Leistungen und Pathos. Christian Himmelbauer (Regie) stellt dem Gott im Himmel einen „Gott in Weiß“ gegenüber. Michael Gabel ist als Faust ein Arzt, der glaubt, die Welt im Reagenzglas neu erfinden zu können. Und doch ist Gabel schauspielerisch zu blass, um es mit Gott aufnehmen zu können.
Zwischen himmlischer und irdischer Macht spinnt Mephistopheles sein Netz aus Intrigen. Gottfried Neuner ist ein junger Teufel, aber er kann Lüge, Verführung und die Lust am Bösen glaubhaft ausspielen. Pippa Galli ist ein wunderbares Gretchen. Guten Schwung haben Barbara Willenstorfer, Herbert Walzl und Rotraud Söllinger-Letzbor. Beeindruckend die Bühne von Manuela Müller.
Weitere Vorstellungen bis 15. Juli, immer Mittwoch bis Sonntag; www.theater-im-hof.at
Foto: Otto Pölzl
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