Mutter tötet Babys

Babys in Gefrierschrank: Mutter nennt Vater

Ausland
16.04.2007 20:56
Nach dem Fund von zwei Babyleichen in einer Kühltruhe in der deutschen Stadt Erfurt hat die Mutter den Namen des mutmaßlichen Vaters genannt. Er lebe jetzt in Baden-Württemberg und werde von der Polizei „so schnell wie möglich zur Sache vernommen“, sagte die Erfurter Oberstaatsanwältin. Der 15 Jahre alte Sohn der 35-Jährigen hatte die Leichen am Freitagabend in einer Tiefkühltruhe entdeckt.

Der Mutter zufolge dauerte die Beziehung drei Jahre und ging kurz vor der Geburt des zweiten Kindes zu Ende. Die heute 35-Jährige hat einige Zeit mit dem Mann in einem Vorort von Erfurt zusammengelebt. Die Ermittler wollen sich um das Umfeld der Frau kümmern.

Geklärt werden müssten die genaueren Geburtstermine sowie Fragen, wer von den Schwangerschaften gewusst habe. Die in Weimar aufgewachsene Frau hat nach eigenen Angaben bis in die zweite Hälfte der 80er Jahre bei ihren Eltern gewohnt. Als weitere Lebensstationen nennen die Ermittler bisher nur Lehre, Umschulungen und einen Aufenthalt in Kassel.

Anfang der 90er Jahre kam ihr heute 15 Jahre alter Sohn zur Welt. Zu seinem Vater habe sie laut ihrer Aussage keinen Kontakt mehr. Danach habe sie zehn Jahre mit einem anderen Mann eine Beziehung gehabt, ehe sie von Ende 2001 an mit dem jetzt genannten Mann in einem Vorort von Erfurt lebte. Dort hat sie im Jahr 2002 ein Mädchen zur Welt gebracht.

Mit Babyleiche im Kühlschrank umgezogen
Im Oktober 2003 ist die Frau mit dem toten Kind nach Erfurt gezogen und hat die Leiche erneut im Tiefkühlschrank gebunkert. Während des Umzugs ist die Beziehung „lockerer geworden“ und in die Trennung gegangen, sagte die Oberstaatsanwältin.

Baby war 30 Minuten am Leben
Das zweite Kind, ein Bub, kam in der Erfurter Wohnung zur Welt. Er hat nach dem Ergebnis der Obduktion etwa 30 Minuten lang gelebt. Auch seinen Leichnam habe die Frau in einen Müllbeutel gesteckt und in den Gefrierschrank gelegt. Ob das Mädchen nach der Geburt gelebt hat, wird untersucht. Wegen des Verdachts auf Totschlag war am Sonntag Haftbefehl gegen die 35-Jährige erlassen worden. Sie sitzt in Untersuchungshaft.

Sohn in Therapie
Der 35-Jährigen ist es gelungen, die Schwangerschaften durch besondere Kleidung geheim zu halten, sagte ein Kriminalist am Montag. Sie hat die Säuglinge nach eigenen Angaben in einer Babyklappe ablegen wollen. Dies sei ihr aber nicht gelungen. Ihr 15-jähriger Sohn hatte die Leichen entdeckt, als er mit einem Freund etwas kochen wollte. Nachdem er einen der Säcke geöffnet hatte, ist er in Panik aus dem Haus gelaufen und durch die Stadt geirrt. Der 15-Jährige befindet sich in therapeutischer Behandlung.

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