Der Neonazi Jürgen bringt Farbe in einen Friedhof. Mit seinen Schmähungen erweckt er eine Gruppe Toter zum Leben. Um sich von ihnen gleich belehren lassen zu müssen: „Jude verreke“ schreibe man mit „ck“. Die lebenden Toten - Juden, Schwule und eine Spastikerin - bleiben gefasst, tun das Geschmiere als „Dummejungenstreich“ ab. Und erzählen von ihren Schicksalen.
Mit unvorstellbarer Leichtigkeit, Überhöhung und Wiederholung macht Tabori, dessen Vater im KZ umkam, das Verdrängen erschreckend gegenwärtig.
Das achtköpfige „Berliner Ensemble“ erntete für die bewegende Übertragung ins Heute tosenden Applaus. Was bleibt, ist die schändliche Erkenntnis, dass sich Arnolds Hoffnung (siehe oben) nicht erfüllt hat. Zumindest Tabori hält das nicht davon ab, auch im bösen, dummen oder feigen Menschen nach Versöhnung zu suchen.
Foto: Matthias Horn
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