Fauler Zauber

“Voodoo-Affäre” endet mit Haftstrafen

Österreich
26.02.2007 17:46
Die sogenannte "Voodoo-Affäre" in Oberösterreich hat mit Haftstrafen geendet. Ein 61-jähriger Mann und seine Ex-Frau (51) sollen zwischen Jänner 2002 und Juli 2006 ihren Opfern vorgegaukelt haben, mit Zauberei u.a. bei unheilbaren Krankheiten helfen sowie unerfüllte Partner- oder Kinderwünsche lösen zu können. Die beiden fassten sechs bzw. fünf Jahre aus, das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Beschuldigten sollen in 33 Fällen einen Schaden von rund 500.000 Euro angerichtet haben. Angeworben wurden die Kunden mit Inseraten und Mundpropaganda. Insgesamt sollen an die 50 Personen geschädigt worden sein. Beiden Angeklagten sei klar gewesen, dass der "Hokuspokus" keinen realen wirtschaftlichen Wert verkörpere, betonte der Richter in der Urteilsbegründung.

Der 61-jährige Angeklagte, der sich nicht schuldig bekannt hatte, hatte ursprünglich erklärt, er habe die Wirkung von Edelsteinen ausprobieren wollen. Aus diesem Grund habe er den Geschädigten die Treffen angeboten. Am Montag, dem dritten Verhandlungstag, wollte er sich plötzlich an gar nichts mehr erinnern. Seine frühere Frau stellte sich selbst als Opfer dar. Die Verteidigung betonte, dass die Betrogenen "selbst schuld" seien.

Die Zeugen in dem Prozess erklärten durch die Bank, dass ihnen Besserung für ihre Probleme versprochen worden sei. Sie litten u.a. unter Depressionen, schweren Krankheiten und Beziehungsproblemen. Die Sitzungen wurden entsprechend ausgeschmückt: Ein Fleischhauer berichtete, dass die Angeklagte etwa einen Liter Blut pro Woche bei ihm abgeholt habe. Viele Opfer meldeten sich aus Scham erst sehr spät bei der Polizei.

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