Junge Asylwerber

Betreuerin in Heim attackiert

Oberösterreich
25.08.2017 16:36

Von ihrer jungen Betreuerin wollten sich zwei Asylwerber (18 und 26) in einem Heim in St. Martin im Mühlkreis keine Vorhaltungen wegen der Hausordnung machen lassen. Sie stießen die 26-Jährige zu Boden, wurden angezeigt und weggewiesen. Drei Tage später prügelten sich dort zwei weitere Asylwerber.

Der erste Vorfall passierte am Montag, dem 21. August: Ein Betreuer (22) erstattete bei der Polizei St. Martin/M. Anzeige, dass seine Kollegin (26) während eines verbalen Streits in der Asylunterkunft von zwei jungen Iranern angegriffen und aus dem Zimmer gestoßen wurde. Es ging um Verstöße gegen die Hausordnung und um die Unordnung nach einer Party, welche die jungen Asylwerber gefeiert hatten. Die Betreuerin fiel bei der Attacke zu Boden und verletzte sich am Rücken. Die Iraner wurden wegen Körperverletzung und gefährlicher Drohung angezeigt und weggewiesen. Sie sollen in einer besonders abgelegenen Unterkunft untergebracht werden.

Iraner fühlte sich als Christ von Moslem benachteiligt
Am Donnerstag, 23. August, musste die Exekutive wieder bei der Asylunterkunft auftauchen: Ein Iraner (52) war am Vorplatz auf einen Afghanen (27) losgegangen und hatte diesen niedergeschlagen. Das Opfer kam ins LKH Rohrbach. Der Iraner gab als Motiv für den Streit an, dass er sich als Christ den Moslems gegenüber benachteiligt fühle.

"Flüchtlinge" handelten schwunghaft mit Drogen
Ein weiteres Schlaglicht auf die Situation in den Asylunterkünften lieferte diese Woche ein Bericht der Vöcklabrucker Polizei: Jugendliche Asylwerber hatten im Stadtgebiet, aber auch direkt in einer Unterkunft, Drogen verkauft. Ein Afghane (24) wurde mit 350 Gramm Cannabis erwischt und in Haft genommen. 11 von 17 kontrollierten Asylwerbern sollen ebenfalls Cannabis besessen haben.

Christian Hrubes ist Flüchtlingskoordinator des Roten Kreuzes OÖ. Seine Organisation ist für 44 Unterkünfte zuständig, auch für jenes in St. Martin im Mühlkreis. Im Interview erklärt er seine Sicht der Dinge.

"Krone": Sie sind mit 46 Mitarbeitern für insgesamt 850 Asylwerber in 44 Unterkünften verantwortlich.
Christian Hrubes: Ja, und ich möchte gleich dazusagen, dass ich diese Funktion seit 2015 innehabe und der Vorfall in St. Martin im Mühlkreis das erste Mal ist, wo es zu einem Übergriff auf das Betreuungspersonal gekommen ist.

"Krone": Laut Polizei eskalierte der Streit zwischen den beiden Asylwerbern und der Betreuerin, weil sich diese Männer von einer Frau nichts sagen lassen.
Hrubes: Das glaube ich nicht. Meines Wissens ist es nicht darum gegangen, dass es eine Frau war, die ihnen etwas angeschafft hat. Sondern, weil wir eine genaue Hausordnung haben und sich die beiden Asylwerber beispielsweise nicht an den Putzplan halten wollten. Aber wer sich bei uns aufhalten will, muss auch unsere Regeln akzeptieren.

"Krone": Der zweite Betreuer hat sofort die Polizei alarmiert.
Hrubes: Wir verfolgen in solchen Sachen ganz klar eine Null-Toleranz-Politik. Anders kann es auch gar nicht funktionieren, immerhin geht es um ein strafrechtlich relevantes Delikt. Die Leute müssen sich bei uns benehmen. Natürlich gibt es immer wieder Reibereien, aber im normalen Bereich.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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