Die Sonne strahlte vom Himmel - fast als wollte sich Petrus für die Katastrophe am Wochenende entschuldigen, als in St. Johann am Walde zwei Menschen starben, 140 verletzt wurden, als das Zelt im Sturm zusammenbrach. Am Mittwoch nahm "Saiga Hans" gemeinsam Abschied von Opfer Christoph A. (28).
Pfarrdiakon Anton Baumkirchner hielt die berührende Trauerpredigt, auch der Braunauer Bezirkshauptmann Georg Wojak sprach zu den vielen Trauergästen.
Die Feuerwehr Frauschereck war mit einer eigenen Delegation erschienen. Auffallend viele Jäger kamen in zwei großen Gruppen, weil der Verstorbene dem Waidwerk nachging. Christoph A. wurde am Ortsfriedhof beigesetzt.
Als nächstes wird - wie berichtet - das zweite Todesopfer der Tragödie, die 19-jährige Krankenschwesternschülerin Alexandra P. in Höhnhart zu Grabe getragen.
Schwierige Aufarbeitung beginnt erst langsam
Die FF Frauschereck hat am Montag mit der schwierigen Aufarbeitung der Katastrophe begonnen. Alle Feuerwehrveranstaltungen des Ortes in nächster Zeit, darunter auch das Dorffest der Feuerwehr St. Johann, wurden ersatzlos abgesagt. Gleichzeitig werden auf der FF-Homepage verschiedene Termine bei Institutionen der Krisenhilfe OÖ aufgelistet, wo Betroffene psychologische Hilfe bekommen können.
Psychologische Hilfe sollte man annehmen
Diese Hilfe annehmen zu können ist wichtig. Horst Klug trat mit seiner Band "Cäpt'n Klug & die Zwergsteirer" beim Zeltfest in "Saiga Hans" auf, wurde an Kopf und Oberarm verletzt. Im ORF-Interview schilderte der Steirer, wie er von den Bildern der Chaos-Nacht heimgesucht wurde: "Es ist wie ein 3D-Film im Kopf."
Rotes Kreuz-Chef will politisch Druck machen
150 Rotkreuz-Helfer versorgten die Verletzten beim Zeltfest. RK-Präsident Walter Aichinger, versucht damit politisch Druck zu machen: "Nur das gemeinnützig ausgerichtete Rettungsverbundsystem garantiert eine hochqualitative Versorgung". Die Rettung solle im Vergaberecht von einer verpflichtenden EU-weiten Ausschreibung ausgenommen werden.
Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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