Antritt bei NR-Wahl?

Düringer erklärt G!LT zu “Demokratieprojekt”

Österreich
18.08.2017 12:43

Spaß, Ernst - oder beides? Diese Grundfrage schwebt seit der Gründung 2016 über Roland Düringers Parteienprojekt G!LT. Nun hat der Kabarettist die Frage beantwortet, zumindest teilweise. In einer Pressekonferenz verkündete er am Freitag das Ende seines bisherigen Kunstprojekts und gleichzeitig dessen Transformation zu einem "Demokratieprojekt". Mit 4500 Unterstützungserklärungen sei überdies die notwendige Zahl für den Antritt bei der Nationalratswahl am 15. Oktober nicht nur erreicht, sondern weit übertroffen worden.

Düringer sehe sich als "Ideengeber" des Projekts, der nun mit neuen Fragestellungen konfrontiert sei. Er habe sich jedoch bereits Profis an Bord geholt, unter ihnen den ehemaligen Stronach- und mittlerweile freien Landtagsabgeordneten Walter Naderer aus Niederösterreich, der bei der Kandidatenvorauswahl geholfen habe.

"Nicht viel zu tun - außer die Bevölkerung zu vertreten"
1000 Personen hätten sich für die G!LT-Liste gemeldet, bei der Auswahl für die Bundesliste solle ein repräsentativer Querschnitt aus Mann-Frau, Jung-Alt, Stadt-Land und Arm-Reich erreicht werden. "Unsere Kandidaten haben nicht viel zu tun - außer die Bevölkerung zu vertreten", so Düringer. Und: "Das Komplizierteste, das ich je in meinem Leben gemacht habe, ist das Projekt G!LT."

Düringer selbst will in Kärnten kandidieren
Der 53-Jährige sehe sich selbst lediglich als "Taxler für die Reise von unten nach oben ins Hohe Haus". Sei dieses Ziel erreicht, sei auch seine Aufgabe praktisch erfüllt: "Ich bin nicht mehr wichtig." Allerdings bleibe er weiterhin das Gesicht der Bewegung und kandiere aus Solidarität in Kärnten - "weil über die Kärntner so schlecht geredet wurde in letzter Zeit". Er unterstreiche damit aber auch, dass es bei G!LT nicht um einen Werbegag gehe: "Mir ist das wirklich ein Anliegen."

Mit G!LT sei er 2016 gestartet, um aus ungültigen Stimmen gültige zu machen. Bedienen würde man sich dabei des Konzepts der offenen Demokratie, für das Düringer den als "Zukunftsforscher" postulierten Hubertus Hofkirchner als Kopf gewonnen hat. Erreichen wolle man die Schaffung von Bürgerparlamenten, die repräsentativ und nicht durch Berufspolitiker zusammengesetzt seien.

"Nicht ich bin es, der verarscht"
Ex-Telering-Chef Hofkirchner: "Wir von G!LT glauben, dass Österreich eine moderne Form der direkten Demokratie braucht. In fünf oder zehn Jahren wird Ihnen das heutige Parteiensystem als absurd erscheinen." Im Zentrum stehe stattdessen die Aktivierung der Bevölkerung: "Es ist egal, ob Sie G!LT Ihre Stimme geben - wir geben Ihnen auf jeden Fall Ihre." Für die Wahlkampagne werde man ein Gesamtbudget von 200.000 Euro nicht überschreiten, wobei man bis dato 30.000 Euro investiert habe.

Bleibt am Ende also die Frage: Spaß oder Ernst? "Es ist immer noch beides - das ist immer davon abhängig, von welcher Seite aus man es betrachtet", so Düringer: "Nicht ich bin der, der verarscht - schauen Sie sich die Pressemeldungen aus den Parteizentralen an."

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