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2000 Ärzte protestierten auf der Ringstraße

Österreich
12.09.2016 13:55

Warnstreik der Spitalsärzte in Wien: Rund 2000 Mediziner sind am Montagvormittag - gewandet meist im berufstypischen weißen Kittel - über den Ring und durch die City marschiert. Mit dabei hatten sie Transparente ("Mehr Zeit für unsere Patienten") sowie Trillerpfeifen und Ratschen, die für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgten. Die Ärzte demonstrierten unter anderem gegen die neuen Dienstzeitregelungen.

Der Demozug der rund 2000 Ärzte nahm am Dr.-Karl-Lueger-Platz seinen Ausgang. Von dort führte die Route über den Ring und die Weihburggasse. Schlusspunkt war der Stephansplatz, der gut gefüllt war. Die Veranstalter zeigten sich über den Andrang höchst erfreut.

Jubel für Kammerchef Szekeres
Den wohl größten Jubel erhielt Kammerchef Thomas Szekeres - auch wenn seine Worte angesichts des pünktlich zur Präsidentenrede einsetzenden Steffl-Mittagsgeläuts nur schwer zu verstehen waren. Die Forderungen hatte er bereits unmittelbar vor der Kundgebung noch einmal skizziert: Neben der Rücknahme der Nachtdienstreduktion spricht man sich auch gegen "flächendeckende Schichtdienste" ohne Einwilligung sowie gegen ein "Herunterfahren des öffentlichen sozialen Gesundheitssystems" aus.

Auch ein "Bekenntnis zur Ausbildung in den Gemeindespitälern" wird verlangt. Die Stadt wird zudem ermahnt, die "vereinbarten Strukturmaßnahmen" umzusetzen. Hier spießt es sich offenbar besonders.

Außerdem gebe es zu wenig Aufnahmen, in denen auch Betten vorhanden seien. "Und dort, wo es die Betten gibt, gibt es zu wenig Personal, sie zu bespielen", kritisierte Szekeres. Das könne dazu führen, dass ein Arzt in der Nacht bis zu 100 Patienten betreuen müsse: "Das funktioniert nicht."

Wie es nun weitergeht, ist offen. Laut dem obersten Kammerfunktionär wird das Aktions- und Streikkomitee der Interessensvertretung bereits am Dienstag erneut tagen.

"Versorgung funktioniert tadellos"
Zu Problemen oder Engpässen sei es in den betroffenen Spitälern nicht gekommen, teilte eine Sprecherin des Krankenanstaltenverbunds (KAV) mit. "Es ist recht ruhig in den Spitälern und die Versorgung funktioniert tadellos", hieß es am Vormittag. Geplante und nicht dringende Operations- und Ambulanztermine wurden verschoben, für Akutfälle gab es einen Notbetrieb.

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