Leichte Entspannung gab es am Montagnachmittag – der Zugverkehr nach Deutschland funktionierte wieder, sodass mehrere hundert Flüchtlinge, die vorher in Linz untergebracht worden waren, nach Deutschland weiterreisen konnten. Das machte Platz für Neuankömmlinge, die für den Abend erwartet wurden.
Dennoch mussten neue Quartiere vorbereitet werden: 200 Flüchtlinge sollen im Bezirk Rohrbach betreut werden, 200 im Bezirk Braunau, 200 in Schärding, 300 in Ried, 500 in Linz. Auch die Welser Messehalle füllte sich wieder mit 400 Personen. Insgesamt können derzeit etwa 2400 Flüchtlinge gleichzeitig betreut werden.
Dass Deutschland Grenzkontrollen angeordnet hat, wissen die Flüchtlinge. Deshalb machten sich etwa in Mühlheim zahlreiche Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg zur Grenze, obwohl sie noch in der Sporthalle eine Unterkunft gehabt hätten. Aufgehalten hat sie niemand, ob sie es zu unseren Nachbarn geschafft haben, weiß auch niemand. Aufgrund der neuen Situation werden auch wieder vermehrt Asylanträge gestellt, wenn auch noch nicht in Massen. Das Motto lautet: Bevor wir nach Ungarn zurückmüssen, bleiben wir lieber in Österreich.
Die Helfer meistern die Extremsituation, so gut es geht. Walter Deil von der Volkshilfe hat einen Überblick über die Notversorgung: "Lebensmittel haben wir derzeit genug. Was wir aber schon brauchen würden, ist Kleidung – frische Unterwäsche, Schuhe und warme Winterkleidung in mittleren Größen."
Von der Flüchtlingswelle direkt betroffen waren nun auch die Autofahrer an den Grenzübergängen im Innviertel, bis zu 31 Kilometer staute es sich dort, mehrere Stunden Wartezeit sind derzeit einzurechnen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.