Wollte Wald schützen

Bauer verstümmelt in OÖ 100 Rehe mit Fallen

Tierecke
10.06.2015 09:13
"Mir tun die Rehe leid, aber mir tun auch die Bäumchen sehr leid", sagt der Altbauer (76). Um seinen Wald in Oberösterreich vor Wildverbiss zu schützen, hat der Pensionist ein Vierteljahrhundert lang Schlingen und später selbst gebaute Fangeisen ausgelegt. Rund 100 Rehe und Rehböcke sollen qualvoll verstümmelt und oft getötet worden sein.

Die Jäger, die als Zuhörer zum Prozess in Linz gekommen waren, wollten der Reue des Altbauern nicht recht glauben. Doch der legte vor Richterin Andrea Haidvogl ein Geständnis ab. Im Text, den sich der 76-Jährige vorbereitet hatte und den er im Gerichtssaal vorlas, ging es aber um den Wald: "Im Zeichen des Klimawandels ist mir ein gesunder Wald ein Anliegen."

Tiere qualvoll verstümmelt
Seinen Mischwald in Niederwaldkirchen sah er durch Wildverbiss gefährdet. Zuerst forderte er die Jägerschaft auf, mehr Rehe abzuschießen. Als nichts geschah, legte er zuerst im Bereich des Wildwechsels Schlingen aus, in denen sich jährlich zwei bis drei Rehe verfingen. Ab dem Jahr 2000 waren es selbst gebastelte Tritteisen, in denen insgesamt bis zu 100 Tiere qualvoll verstümmelt wurden. Beim Auslösen des Tritteisens wurden den Rehen zehn bis 15 Zentimeter des Laufs abgetrennt. Sein schlechtes Gewissen wollte der Mühlviertler danach mit Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen beruhigen.

Bedingte Haft und Geldstrafe
"Er hat das Tierleid wohl auch aus finanziellen Gründen in Kauf genommen", sagt Staatsanwältin Doris Fiala. Das Urteil wegen Tierquälerei und Eingriff in fremdes Jagdrecht: sechs Monate bedingte Haft und 1.620 Euro Geldstrafe.

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