"Bei den Rehen ist von Mitte Mai bis Anfang Juni Setz-Zeit. Deswegen gibt es gerade viele Kitze. Die Muttertiere legen die Kleinen oft im hohen Gras ab. Da sind sie vor natürlichen Feinden sicher. Der Fuchs etwa findet sie da nicht. Aber wenn die Bauern das Gras mähen, sind die Kleinen in Gefahr", sagt Bezirksjägermeister Balthasar Bernegger.
Bauern sprechen sich mit Jägern ab
Deswegen durchkämmen die Jäger nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Gauen derzeit alle Bauernwiesen, die in den nächsten Tagen gemäht werden sollen. "Die geben uns Bescheid, bevor sie mähen. Wir versuchen dann, am Vorabend oder in der Früh durchzugehen", erzählt Bernegger. Die Jäger haben so genannte Wildretter dabei. Das ist eine längere Stange mit Sensoren. "Die Sensoren reagieren auf Wärme. Der Körper der Tiere ist warm. Und in der Früh und abends ist der Temperaturunterschied zur Umgebung am Größten. Da findet man sie am leichtesten."
Kitze werden gerettet und freigelassen
Die Kitze werden umwickelt mit viel Gras – sie sollen ja später nicht nach Menschen riechen – hochgehoben und entweder im nächsten Wald ausgesetzt oder sie müssen, bis fertig gemäht wurde, schnell ein bis zwei Stunden in eine Kiste. Dann werden sie wieder freigelassen.
Bernegger schätzt, dass allein im Leopoldskron-Moos heuer schon 30 Kitze gerettet werden konnten. In ganz Salzburg waren es knapp 50. "Wir sind stolz auf den guten Wildbestand in der Stadt und wir hegen und pflegen ihn auch."
Appell an alle Hundebesitzer
Bernegger appelliert auch an die wenigen Hundebesitzer, die noch nicht einsichtig sind, ihre Tiere im Wald nicht frei laufen zu lassen. "Wir haben jedes Jahr zehn bis 20 Fälle, wo Hunde ein Tier gerissen haben. Das muss nicht sein."
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