Erst hatte man ausgeschlossen, dass ein Schiff der Verursacher sein kann, als am 3. März die bisher schwerste Mineralölverseuchung auf der Donau in Österreich entdeckt wurde. Feuerwehrkräften gelang es, die Umweltgefahr zu bannen. Chemische Analysen ergaben dann aber doch, dass es sich um ungefärbten Diesel handelt, wie er bei Schiffen verwendet wird.
Unter Leitung von Abteilungsinspektor Alfred Wahlmüller, Vize-Chef der Umweltgruppe beim oö. Landeskriminalamt, erstellten Kriminalisten ein Zeit-Weg-Diagramm der Schleusendurchfahrten aller Schiffe, die zur Tatzeit den Raum Grein passiert hatten.
Leck nur notdürftig geschweißt
Am Donnerstag reiste eines der verdächtigen Schiffe, das bulgarische Motorgüterschiff „Han Travel“, wieder nach Österreich ein. Im Stauraum des Kraftwerkes Ottensheim wurde der 114 Meter lange und 22 Meter breite Kahn gestoppt und von Cobra-Tauchern unter der Wasserlinie genau kontrolliert. „Dabei fanden die Profis auf der Backbordseite in einem der vier 75.000-Liter-Tanks eine massive Delle, die von einer schweren Havarie stammen muss. Das Leck war nur notdürftig zugeschweißt und völlig unfachmännisch mit Knetmasse abgedichtet worden“, berichtet Oberstleutnant Walter Folger vom LKA.
Daraufhin wurde im Auftrag des Landesgerichts St. Pölten die „Han Travel“ am Samstag in die Linzer Schiffswerft gebracht und aus dem Wasser geholt; die Kosten dafür: 20.000 Euro. Da bestätigten sich die schweren Beschädigungen, eine Weiterfahrt wurde untersagt und erst nach fachmännischer Reparatur um 17 Uhr wieder genehmigt.
Foto: SID
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.