Nur Baby überlebte
Armenien: Soldat ermordete schlafende Familie
Das kleine, christlich geprägte Land mit rund drei Millionen Einwohnern an der Grenze zum Iran stehe unter Schock, sagte ein Reporter in der Hauptstadt Jerewan. Nach der Bluttat in Gjumri, der zweitgrößten Stadt des Landes, nahmen die Behörden einen russischen Soldaten unter dringendem Tatverdacht fest. Waleri P. habe demnach ausgesagt, er habe bei der Familie Wasser trinken wollen, daraufhin sei ein Streit mit dem Hausherrn eskaliert. Medien zufolge sei der 18-Jährige "psychisch auffällig".
Nur ein Baby kam mit dem Leben davon
Der Soldat war den Ermittlungen zufolge von seiner in Gjumri stationierten Einheit desertiert und Montag früh beim Haus der Familie vorbeigekommen. Dort habe er zunächst die Eltern im Alter von 51 und 53 Jahren getötet, dann die Tochter (35), den Sohn (33), die Schwiegertochter (22) sowie die fast zweijährige Enkelin. Ein sechs Monate alter Enkel wurde mit lebensgefährlichen Stichverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei habe am Tatort die Uniform des Soldaten gefunden und eine Fahndung eingeleitet, sagte ein Sprecher.
Der Verdächtige sei dann nahe der türkischen Grenze festgenommen und in eine russische Militärbasis gebracht worden, hieß es. Er habe Zivilkleidung getragen. Russland hat als Schutzmacht Tausende Soldaten in der Südkaukasusrepublik stationiert. Das Verteidigungsministerium in Moskau sagte Armenien volle Unterstützung bei der Aufklärung der Bluttat zu. Allerdings ist noch unklar, ob Russland seinen Armeeangehörigen der armenischen Justiz überstellt.
1999 hatten zwei russische Soldaten im Alkoholrausch in Gjumri zwei Einheimische erschossen. Zum Unwillen Jerewans wurden sie in Moskau abgeurteilt.
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