Wiener Findelkind

Mutter von ausgesetztem Baby gefunden

Österreich
08.09.2014 17:13
Die Mutter des am Samstag in einem Wiener Stiegenhaus ausgesetzten Babys ist ausfindig gemacht worden: Wie die Polizei am Montag mitteilte, gab die 23-Jährige bei ihrer Einvernahme an, das Kind alleine in ihrer Wohnung zur Welt gebracht und es danach ausgesetzt zu haben. Sie wurde auf freiem Fuß angezeigt.

In einer ersten Einvernahme gab die junge Frau an, erst sehr spät die Schwangerschaft bemerkt zu haben. So habe sie auch nicht zugenommen. Schließlich habe sie einen Arzt aufgesucht, der ihr mitgeteilt habe, dass die Geburt bereits in drei Wochen sei, schilderte Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Die 23-Jährige war von der Situation offenbar überfordert, erzählte weder ihrem Freund noch der Familie von ihrer Schwangerschaft. "Sie hat auch ganz normal weitergearbeitet", sagte der Sprecher.

"Zu erschöpft", um Baby ins Spital zu bringen
In der Nacht auf Samstag brachte die Frau den Säugling in der Wohnung, in der sie gemeinsam mit ihrem Freund lebt, allein zur Welt. Im Polizeiverhör gab sie an, dass sie das Baby ins Krankenhaus bringen wollte. Die Geburt habe sie allerdings körperlich so mitgenommen, dass sie das Mädchen auf dem Weg ins Spital bei einem Kellerabgang in einem Haus in der Kaiserstraße abgelegt habe, sagte Keiblinger.

Dort wurde der bereits leicht unterkühlte Säugling am Samstagnachmittag von zwei 15-jährigen Mädchen entdeckt. Das erst wenige Stunden alte Kind war in ein graues T-Shirt und eine braune Jacke gewickelt gewesen (Bericht siehe Infobox).

Mutter drohen fünf Jahre Haft
Bereits am nächsten Tag ging die Mutter wieder ganz normal arbeiten, auch gab sie an, die Wohnung allein gereinigt zu haben. Kriminalisten forschten sie am Montag aus und suchten sie gegen 13.30 Uhr an ihrem Arbeitsplatz auf. Die 23-Jährige wurde zur Einvernahme auf eine Polizeiinspektion gebracht, wo sie die Aussetzung gestand. Dafür drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Das Kind ist jedenfalls wohlauf im Krankenhaus, "es ist gesund", sagte Jugendamtssprecherin Petra Mandl. Sie ging am Montag davon aus, dass das Mädchen "nicht mehr allzu lange im Spital bleiben wird". Das Jugendamt hat die Obsorge über das Baby. Die Mutter hatte sich in ihrer Einvernahme vorerst nicht dazu geäußert, ob sie ihr Kind sehen möchte.

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