Gegen Hundeverbote

Biologe Kotrschal: “Tierhaltung ist Menschenrecht”

Tierecke
01.09.2014 09:13
Mehr Platz für Tiere im öffentlichen Raum fordert der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal. "Das Menschenrecht auf Tierhaltung - und umgekehrt auch das 'Tierrecht' auf ein Leben mit Menschen" seien in Österreich zwar stärker ausgeprägt als in anderen Ländern, "doch Kirchen, Museen oder Universitäten sind etwa für Hunde immer noch tabu. Warum eigentlich?", fragt der Biologe in seinem neuen Buch.

"Einfach beste Freunde" heißt das Werk, in dem er erklärt, "warum Menschen und andere Tiere einander verstehen". Nach Ansicht Kotrschals kommt Menschen und Kumpantieren angesichts der zahlreichen Erkenntnisse über die Mensch-Tier-Beziehung, die er dem Buch aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, "das Recht zu, ihre Beziehung nicht nur privat zu leben, sondern auch in der Öffentlichkeit".

Experte kritisiert Hundeverbote
Es sei nicht einzusehen, warum etwa Hunde in vielen Ländern keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen oder nicht in Restaurants mitgenommen werden dürfen und in Mietwohnungen oder Hotels nicht zugelassen werden. Dabei sei etwa eine "hundegerechte Stadt gleichzeitig auch eine kindergerechte Stadt", meint Kotrschal, der aufgrund der Jahrtausende andauernden Koexistenz von Mensch und Hund ein "Menschenrecht auf Hundehaltung" ortet.

"Für Menschen ist der Bezug zu Tieren notwendig"
Und auch wenn heute viele Menschen den Kontakt zum Tier fast vollständig verloren haben, zeige doch das Festhalten an Haustieren, dass der Bezug zu Tieren notwendig ist - was der Biologe mit Zahlen belegt: Allein in Österreich gebe es 700.000 Hunde und zwei Millionen Katzen, weltweit würden nach Schätzungen eine Milliarde Hunde leben, viele davon allerdings menschenfern, und wahrscheinlich noch deutlich mehr Hauskatzen.

Mit Vierbeinern "auf Augenhöhe" leben
Kotrschal hat die Vision einer integrativen Gesellschaft, in welcher der Mensch nicht nur "mit den in unserer Gesellschaft lebenden Tieren, vom Hund bis zur Kuh im Stall, sozusagen 'auf Augenhöhe' lebt und sie als Partner und nicht als Spielzeuge, Untergebene oder als Nahrungsmittel betrachtet", sondern in der er auch "das Recht der Wildtiere auf ein von Menschen einigermaßen unabhängiges Leben in einem angemessenen Lebensraum achtet".

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