Eine junge Frau starb in einer Grazer Wohnung an einem Mix aus Kokain, Morphin und Amphetaminen. Ihre beiden Bekannten sollen tatenlos zugesehen haben, anstatt der 21-Jährigen zu helfen oder den Notruf zu wählen. Ihre Rechtfertigung: „Wir standen selbst unter Drogen!“
Die Tragödie passierte vor einem knappen Jahr, am 7. November. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Graz sollen der Wohnungsmieter, ein 25-jähriger Grazer, ein 34-jähriger Bekannter und die 21-Jährige sich über drei Tage hinweg mit verschiedensten Drogen „zugedröhnt“ haben.
„Anhaltend bewusstlos“
Sie nahmen die Suchtmittel, schliefen ein, wachten wieder auf, nahmen wieder Suchtmittel und schliefen wieder ein. Doch irgendwann wachte die junge Frau nicht mehr auf. „Trotz ihrer ungewöhnlichen Atmung und ihrer anhaltenden Bewusstlosigkeit haben es die Angeklagten unterlassen, den Notruf zu verständigen oder auf andere Weise professionelle Hilfe zu organisieren“, heißt es in der Anklage.
Gegenüber der Kriminalpolizei sagte der 25-Jährige dann später aus, dass sein Bekannter die Wohnung schon lange vorher verlassen wollte, und er selbst alles verschlafen hatte. Erst in den Morgenstunden des nächsten Tages will er bemerkt haben, dass die 21-Jährige schon ganz kalt gewesen sei und keinen Puls mehr hatte.
Panischer Anruf bei Freund
Er verschwieg allerdings, dass er bereits zu Mittag auf die schlechte Atmung der jungen Grazerin aufmerksam wurde, panisch seinen 34-jährigen Freund anrief und beide gemeinsam noch versuchten, die 21-Jährige wieder wach zu bekommen. Da war es aber leider schon zu spät.
Deswegen steht das Drogen-Duo kommenden Woche wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht, der 25-Jährige muss noch zusätzlich die falsche Beweisaussage verantworten. Beide Angeklagten sind nicht geständig. Ein Gutachten soll unter anderem klären, ob das Leben der 21-Jährigen möglicherweise hätte gerettet werden können.
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