Heftige Kritik

Fehlstart für Programm zur Brustkrebsvorsorge

Ombudsfrau
01.04.2014 15:27
Mehr Frauen dazu zu bringen, zur Mammographie zu gehen, ist das Ziel eines mit Jahresbeginn gestarteten Programms des Gesundheitsministeriums. Von der Umsetzung sind nicht alle begeistert. Sowohl unter den Ärzten als auch unter den Patientinnen gibt es Verunsicherung. Die Krebshilfe fordert bessere Informationen.

Claudia K. geht seit vielen Jahren regelmäßig zur Mammographie. Aus gutem Grund: 1993 hat man ihr einen Knoten aus der Brust entfernt. Anfang des Jahres war sie bei ihrem Frauenarzt und bat um die Überweisung zur Mammographie. "Der Arzt verweigerte diese mit dem Hinweis auf das neue Programm. Eine Einladung zur Untersuchung werde ich ab nun mit der Post erhalten", schildert sie. Das aber erst 2015.

Verunsicherung bei Frauen, Gesundheitsressort beruhigt
Die Einladungen für "Früh erkennen", so heißt des Programm, werden nach Geburtsjahrgang verschickt. Zur Mammographie werden die Betroffenen alle zwei Jahre eingeladen. Das beunruhigt Beatrix R. Sie war bisher jährlich bei einer Untersuchung, weil ihre Mutter an Brustkrebs verstorben ist. Sie sieht nicht ein, dass sie jetzt zwei Jahre warten muss. Auch seitens der Ärzte gibt es Kritik.

"Frauen, die eine Mammographie wollen, bekommen keine Überweisung mehr, weil sie nicht das richtige Geburtsjahr haben. Dagegen sind von den 65.000 eingeladenen Frauen sehr wenige zu einer Untersuchung gekommen", so eine Radiologin.

Lisa Fuchs, Sprecherin des Gesundheitsministeriums, betont auf Anfrage der Ombudsfrau aber, dass alle Frauen unabhängig vom Alter bei Verdacht jederzeit eine Überweisung zur Mammographie von ihrem Arzt erhalten. Bis Juli gilt außerdem eine Übergangsfrist. Die österreichische Krebshilfe macht die schlechte Informationspolitik für die Verunsicherung verantwortlich und fordert, dass die Einladungen eine konkrete Handlungsaufforderung enthalten sollen, damit mehr Frauen zur Untersuchung kommen. Dazu soll die bisherige Altersgrenze von 74 Jahren fallen. Auch Frauen, die älter sind, müssen Einladungen erhalten.

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