15 Minuten nach GSF. Wo noch vor wenigen Jahren Mais und Weizen wuchsen, höchstens hin und wieder ein Traktor oder Mähdrescher über den Ackerboden in der nicht gerade weltweit bekannten Marktgemeinde Groß St. Florian rollte, da blieb Sonntag um 5.40 früh erstmals planmäßig ein Fernverkehrszug stehen – ein ÖBB-Railjet aus Villach kommend, mit dem Flughafen Wien als Ziel. Damit war der nigelnagelneue Bahnhof Weststeiermark, der größte auf der 130 Kilometer langen Koralmbahn-Neubaustrecke, in Betrieb gegangen. Bisher kam man öffentlich nach „GSF“, wie jüngere Florianer ihren Ort getauft haben, nur mit dem Bummelzug. Am Grazer Hauptbahnhof war die Aufschrift im Personentunnel legendär: „Mit dem Roten Blitz in die schöne Weststeiermark“. Der Rote Blitz benötigte fast eine Stunde nach GSF, der Railjet schafft es seit gestern in 15 Minuten. Das ist Fortschritt!
250 km/h im Tunnel. In weiteren 15 Minuten erreicht man vom neuen Bahnhof Weststeiermark den neuen Kärntner „Zwillingsbahnhof“ in St. Paul im Lavanttal. Um vom Kärntner Markt in den steirischen zu gelangen, benötigt man mit dem Auto mehr als eine Stunde, mit dem Zug war es noch bis zum Samstag mehr als eine Halbtagsreise. Nun also eine Viertelstunde – der nun für den Verkehr freigegebene sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt lässt die Distanz zusammenschrumpfen. Wir steigen Sonntag früh in Groß St. Florian in den ICE der Deutschen Bahn von Graz nach Münster – mit Zwischenhalten unter anderem in Villach, Bad Gastein, Salzburg, München, Ulm, Frankfurt und Köln, um durch den 33 Kilometer langen Tunnel zu brausen. Mit Tempo 250 – absolut atemberaubend! Eine Stunde Aufenthalt in Klagenfurt – einmal Lindwurm und retour gehen sich da aus, ehe wir uns mit Kärntner Bauernkrapfen und Reindling im Rucksack in den Railjet zurück Richtung Steiermark und Wien drängen. So wie 10.000 Fahrgäste, die am Sonntag in 30 Zügen auf der neuen Koralmstrecke unterwegs waren. Die Bundesbahnen jubeln über den erfolgreichen Start. Und warnen: Zu Weihnachten könnte es noch enger in den Zügen werden – nicht nur auf der neuen Strecke.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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