„Krone“-Kommentar

Zwei harte Jahre? Es werden wohl weit mehr

Kolumnen
16.12.2025 06:00

Es war im März, also vor etwas mehr als einem Dreivierteljahr: Die neue türkis-rot-pinke Regierung war nach dem Scheitern der ersten Verhandlungen Anfang Jänner und den darauffolgenden fruchtlosen Koalitionsgesprächen zwischen Herbert Kickl und dem damals neuen ÖVP-Chef Christian Stocker doch noch zustande gekommen. Viele im Land – außer FPÖ-Anhänger – atmeten ein wenig auf.

Vielversprechend schien sie zwar nicht, die erste Dreier-Koalition, aber wenigstens hatten die so grundunterschiedlichen Parteien letzten Endes doch zueinander gefunden. Der wegen seiner vermeintlich stoischen Ruhe „Buddha“ titulierte neue Kanzler Stocker nahm das Schicksal des Landes in die Hand, mit seinen Regierungspartnern versuchte er gebremsten Optimismus zu verbreiten, schränkte aber ein, die Österreicher müssten sich auf „zwei harte Jahre“ vorbereiten. Das klang beunruhigend und beruhigend zugleich.

Kein Kuchen, nur Brösel
Stockers Ansage hörte sich ehrlicher und überzeugender an, als das, was sein Vorgänger als ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer noch wenige Monate zuvor im Wahlkampf 2024 versichert hatte: Ein Sparkurs sei nicht notwendig, schließlich werde 2025 die Wirtschaft anspringen, so der (Finanz-)Kuchen ganz automatisch wachsen.

Heute wissen wir: Kein Kuchen ist gewachsen, nur harte Brösel sind geblieben. Die Staatsschulden laufen, wie gerade gestern wieder bekannt wurde, immer weiter aus dem Ruder. Zwei harte Jahre? Man höre genau nach, was Stocker im März wirklich gesagt hat: „Zwei harte Jahre – mindestens!“ Es werden, so viel scheint sicher, weit mehr als zwei Jahre. Mindestens.

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