Kampf gegen Billigware

EU macht Druck: Um so viel wird Temu jetzt teurer

Wirtschaft
12.12.2025 14:47

Die EU erhöht im Kampf gegen unerwünschte Billigimporte die Importkosten. Die Mitgliedsstaaten verständigten sich am Freitag darauf, dass jedes Paket mit einem Warenwert bis 150 Euro ab Juli 2026 mit einer Abgabe von drei Euro belegt ist.

Nach Angaben des Rats der EU wird die neue Steuer für 93 Prozent aller E-Commerce-Lieferungen in die EU fällig werden. Die betrifft vor allem Onlinehändler wie Shein, Temu, AliExpress und Amazon. Erhoben werden soll die Abgabe von den nationalen Zollbehörden. 

Übergangslösung bis voraussichtlich 2028
Dabei handelt es sich um eine Übergangslösung, künftig sollen alle in die EU importierten Waren ab dem ersten Euro zollpflichtig sein. Die Mitgliedsländer der EU hatten sich im November darauf verständigt, die derzeit geltende 150-Euro-Freigrenze abzuschaffen. Aufgrund Vorbereitungen technischer Natur – vorgesehen ist der Aufbau einer digitalen Plattform zur Abwicklung – soll die neue Regelung aber erst 2028 angewendet werden.

Ab diesem Zeitpunkt werden alle Waren unter 150 Euro den regulären EU-Zollsätzen für Einzelprodukte unterliegen. 2024 kamen 91 Prozent aller E-Commerce-Importe in die EU mit einem Wert von bis zu 150 Euro aus China. Insgesamt wurden im Vorjahr rund 4,6 Milliarden Päckchen in die EU importiert.

Lange wurde darüber diskutiert, nun ist es beschlossene Sache: In der EU wird eine ...
Lange wurde darüber diskutiert, nun ist es beschlossene Sache: In der EU wird eine Extra-Paketgebühr für Warensendungen von Händlern wie Temu oder Shein eingeführt.(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Nicht bis 2028 warten
Aufgrund der Paketflut nach Europa wollten die Minister aber nicht bis 2028 zuwarten, sondern bereits jetzt handeln. Der gesetzte Schritt am Freitag folge der Zusage des Rates vom November, sich für eine „einfache, vorübergehende Lösung zur Erhebung von Zöllen auf solche Waren so bald wie möglich im Jahr 2026 einzusetzen“, hieß es. Die zollfreie Einfuhr kleiner Pakete führe zu „unlauterem Wettbewerb für EU-Verkäufer, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher, einem hohen Betrugsaufkommen und Umweltbedenken“.

Konkret betroffen sind von der 3-Euro-Steuer alle Waren, die in die EU eingeführt werden und für die Nicht-EU-Verkäufer im EU-Einfuhrportal (IOSS) für Mehrwertsteuerzwecke registriert sind. Die Kommission werde regelmäßig prüfen, ob der Zollsatz auf Waren ausgeweitet werden sollte, die von nicht im IOSS registrierten Händlern in der EU verkauft werden, wurde versichert.

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