Am Donnerstagvormittag hat die vierte Kollektivvertragsverhandlungsrunde in der Sozialwirtschaft begonnen. Auch an diesem Tag wird wieder gestreikt – und zwar von den Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen, die an Wiener Volksschulen tätig sind. An über 100 Schulen fällt am Nachmittag die Kinderbetreuung ganz oder teilweise aus.
Die Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen der Bildung Mittelpunkt (BiM) GmbH halten einen Demonstrationszug ab. Bereits in der vergangenen Woche hatten Beschäftigte von Betrieben der privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufe an ungefähr 300 Standorten stundenweise gestreikt. Insgesamt arbeiten in diesem Bereich ungefähr 130.000 Menschen. Die Gewerkschaft hatte das letzte Angebot der Arbeitgeberseite als „unzureichend“ bezeichnet und zu den Streiks und Protesten aufgerufen.
Die Kollektivvertragsverhandlungen waren in der dritten Runde ohne Einigung zu Ende gegangen. Die Arbeitgeberseite hat ein Plus von durchschnittlich 1,71 Prozent auf KV-Gehälter und 1,3 Prozent auf IST-Gehälter für das kommende Jahr angeboten. Für 2027 sieht das Angebot ein Gehaltsplus von 1,65 Prozent für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung um vier Prozent sowie Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, vor allem bei Teilzeitkräften.
„Wollen keine Ausreden mehr“
„Sollte es am Donnerstag zu keinem Abschluss kommen, so sind wir jederzeit bereit, die Streiks räumlich und zeitlich auszuweiten“, sagte GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden „keine Ausreden mehr hören“ wollen. Die Geschäftsführungen sollte die „Finanzierung sicherstellen“.
„In der Sozial- und Gesundheitsbranche, die derzeit die umfangreichsten Kürzungen seit Jahrzehnten schultern muss, mit vier Prozent auf die im Vergleich höchste Lohnerhöhung in den diesjährigen Verhandlungen zu pochen, ist schlicht unrealistisch und trägt nicht zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei“, sagte wiederum Yvonne Hochsteiner, Geschäftsführerin vom Verein Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ).
Ob es am heutigen Donnerstag zu einem Abschluss kommt oder nicht, war zunächst nicht absehbar. Zu erwarten dürfte ein langer Verhandlungstag sein.
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