Sozialwirtschaft-KV

Streiks sind beendet, nun Hoffen auf „faire Löhne“

Wirtschaft
04.12.2025 21:19

Die Beschäftigten der Sozialwirtschaft haben am Donnerstagabend ihre Streikwoche mit einer lautstarken Demonstration in Wien beendet, bei der sie erneut eine Lohnerhöhung von vier Prozent forderten. Arbeitgeber verwiesen auf schwierige Rahmenbedingungen, während Gewerkschaften das Angebot als unzureichend und „Lohnraub“ kritisierten. Hunderte Teilnehmende bekräftigten mit einer Lichter-Protestaktion ihre Streikbereitschaft.

Man hoffe, dass durch die „Lichter-Menge“ den Arbeitgebern nun „ein Licht aufgeht“, hieß es. Sozialorganisationen wie etwa die Volkshilfe zeigten sich zwar verständnisvoll, aber verwies auf die schwierigen Umstände infolge von Kürzungen durch Bund und Bundesländer und forderte daher mehr Augenmaß bei den KV-Verhandlungen. „In der Sozial- und Gesundheitsbranche, die derzeit die umfangreichsten Kürzungen seit Jahrzehnten schultern muss, mit vier Prozent auf die im Vergleich höchste Lohnerhöhung in den diesjährigen Verhandlungen zu pochen, ist schlicht unrealistisch“, kritisierte Yvonne Hochsteiner, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Sozialwirtschaft Österreich.

Die Streikenden wollten nach Einbruch der Dunkelheit den Arbeitgebern mit bunten Lichtern, damit ...
Die Streikenden wollten nach Einbruch der Dunkelheit den Arbeitgebern mit bunten Lichtern, damit diesen „ein Licht aufgeht“.(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Arbeitgeber: „Streiks richten sich gegen die Falschen“
Die Warnstreiks würden sich gegen die Falschen richten, nämlich „gegen jene, die seit Monaten um die Finanzierung kämpfen, nicht gegen jene, die sie blockieren“, so Hochsteiner. Appelliert wurde einmal mehr an die öffentliche Hand, ausreichend Mittel bereitzustellen, um die Versorgungssicherheit im Sozialstaat nicht zu gefährden. Die Branche stehe vor massiven Kürzungen mit verheerenden Auswirkungen, wurde gewarnt.

Gewerkschaften werfen Arbeitgebern „billiges Abputzen“ vor
Die Gewerkschaften GPA und vida wiesen dies prompt erbost zurück und sprachen von einem „billigen Abputzen“. Es werde der Eindruck erweckt, die Geschäftsführungen hätten keinerlei Verantwortung für die Finanzierung der Dienstleistungen der sozialen Unternehmen und damit auch für die Gehaltsentwicklung der Beschäftigten. Jedoch sei es die Aufgabe der Unternehmensleitungen, ihre Unternehmen langfristig abzusichern.

Die Aktionswoche der Beschäftigten der Sozialwirtschaft hatte am Dienstag mit Streiks in den Bundesländern begonnen, am Mittwoch und Donnerstag folgten auch Betriebe in Wien. Insgesamt wurde zwischen Dienstag und Donnerstag laut GPA an mehr als 300 Standorten der rund 130.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft protestiert. Gefordert wurde ein „faires Angebot“ bei der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche.

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