Der Auszug von ÖVP-Mandatar Thomas Steiner beim blau-schwarzen Misstrauensantrag gegen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sorgt weiter für Aufregung. 2019 habe Steiner noch ganz anders agiert, kritisieren die Freiheitlichen.
Steiner hatte – wie berichtet – den Saal verlassen, bevor es zur Abstimmung gekommen war und wurde dafür von der FPÖ als rückgratlos kritisiert. Jetzt setzt der Zweite Landtagspräsident und Landtagsabgeordnete Johann Tschürtz (FPÖ) nach: Steiner sei seit Jahren „ein Musterbeispiel für politische Akrobatik“, meint der Freiheitliche. Denn 2019 war es ausgerechnet Steiner, der einen Misstrauensantrag gegen Tschürtz – damals noch Landeshauptmann-Stellvertreter – vorangetrieben hatte.
„Das ist keine Haltung“
Auch wenn am Ende nichts übrig blieb, hat Tschürtz das nicht vergessen: „2019 stürmt Steiner vorneweg, wenn er glaubt, einem politischen Gegner schaden zu können. 2025 flüchtet er aus dem Saal, sobald er Farbe bekennen müsste. Das ist keine Haltung. Das ist ein Drehbuch für politische Beliebigkeit.“ Steiner lege seine Position offenbar tagesaktuell fest, so Tschürtz.
„Genau das bedeutet Rückgrat“
Der ÖVP-Mandatar hingegen betont erneut, dass die Aktion keine politischen Gründe hatte, sondern deswegen erfolgt sei, weil der Misstrauensantrag ohne vorherige Diskussion im Klub eingebracht worden sei. Der Auszug sei richtig gewesen: „Genau das bedeutet es, Rückgrat zu haben.“ Seine Partei sieht er weiterhin als geschlossen.
Alte Traumata
Und er weist den freiheitlichen Mandatar in die Schranken: „Tschürtz versucht, alte Traumata durch Ablenkungsmanöver zu verarbeiten – gerade er, der während der rot-blauen Regierung neben Doskozil alles hingenommen hat, darf den Mund in Sachen politische Beliebigkeit nicht zu voll nehmen.“ Jetzt spiele der „gescheiterte Landeshauptmann-Stellvertreter“ die beleidigte Leberwurst, sagt Steiner.
Zusammenarbeit bleibt
Übrigens: Das Verhältnis zur ÖVP sieht Tschürtz durch die Steiner-Aktion nicht getrübt. Auch für ÖVP-Klubchef Bernd Strobl hat sich an der Zusammenarbeit nichts geändert.

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