Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach einem Eklat nun klargestellt, dass sie Polen und den baltischen Staaten keine Mitschuld am Angriff Russlands auf die Ukraine gibt. Die Pandemie habe jedoch einiges zum Schlechten verändert.
Als Covid-19 unzählige Menschen dahinraffte, saß der als Hypochonder bekannte Kremlchef Wladimir Putin an einem abgeschotteten sicheren Ort. Seine panische Angst vor dem Virus gipfelte etwa in eigenen Desinfektionssprühanlagen für die engsten Mitarbeiter – trotz langer Selbstisolation und negativem PCR-Test – oder dem Empfang des französischen Staatschefs Emmanuel Macron an einem sieben Meter langen Tisch. Da hatten die Aersole bestimmt keine Chance.
Die üblichen Gesprächsformate seien zusammengebrochen, erklärte Merkel bedrückt. Man habe nicht regelmäßig mit dem russischen Machthaber sprechen können. „Und das ist im Umgang mit nicht demokratisch regierten Ländern noch schwieriger, als wenn man schon unter gleich organisierten Ländern so wenig miteinander redet.“ Ihr sei aber schon seit „vielen, vielen Jahren“ klar gewesen, dass von Putin ausgehend eine ernsthafte Gefahr bestanden habe.
Niemand hat vermocht, Krieg zu verhindern
Polen und die baltischen Staaten will die Ex-Kanzlerin nun nicht mehr in der Verantwortung sehen. Eine Passage aus ihrer Autobiografie „Freiheit“ sei in den falschen Kontext gesetzt worden, führte Merkel in der Sendung „phoenix persönlich“ aus, es seien „Fake News“. In dem Textabschnitt hieß es, die baltischen Staaten und Polen hätten 2021 ein von Merkel vorgeschlagenes Dialogformat mit Russland abgelehnt.
Doch damit sei „keine Schuldzuweisung verbunden“. „Dieser Krieg ist ausgebrochen, er hat unsere Welt verändert, das ist eine Aggression der russischen Föderation, der russischen Republik, Wladimir Putins“, erklärte Merkel. „Wir alle haben nicht vermocht – alle, ich, alle anderen haben nicht vermocht, diesen Krieg zu verhindern.“

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