Ein Selfmade-Milliardär führt Rapids Gegner Rakow Czestochowa auch mit Kreativität an Polens Spitze – nur ein Stadion fehlt dort noch …
Von Polens Meister Lech Posen bezog Rapid zum Start der Ligaphase mit 1:4 Prügel, klappt’s morgen gegen den Vize? Nur der erste Sieg hält die Mini-Chance auf die K.o-Phase (Top 24) der Conference League am Leben. Das wird gegen Rakow Czestochowa schwierig. Aktuell Sechster in der Extraklassa, Kadermarktwert von 37 Millionen Euro, ein Stürmer sticht aber heraus: Jonatan Braut Brunes. Der 25-jährige Norweger jubelt nicht nur wie Erling Haaland, er ist sein Cousin und weist mit zehn Saisontoren eine starke Trefferquote auf.
Brunes war um zwei Millionen Euro im Sommer der Allzeit-Rekordtransfer von Rakow. Einem Klub, der kontinuierlich wächst – auch mit Kreativität.
Drohnen-Spionage?
Sei es bei der Ablösezahlung eines Transfers (Seck) in Krypto-Währung. Oder im Marketing. Als sich etwa Legia beschwerte, ihr Training sei von Rakow von einer Drohne ausspioniert worden, warben die Fußballer humorvoll für die Flugobjekte ihres Sponsors. Die Drohnen-Verkäufe explodierten. Natürlich eine Idee von Michal Swierczewski.
Der Selfmade-Milliardär übernahm 2016 den damaligen Drittligisten, führte Rakow im Zweijahres-Rhythmus ins Oberhaus. Seinen Trainer Marek Papszun suchte er im Internet, sah sich auch Youtube-Videos an und wurde in Liga vier fündig. Kein Scherz. „Ich wollte einen jungen Trainer mit Pro-Lizenz und Potenzial“, begründete Swierczewski.
Papszun blieb sieben Jahre, ging erst nach dem ersten Meistertitel 2023. Um nur eine Saison später wieder zurückzukehren. Gegen Rapid könnte Papszun zum 349. Mal bei Rakow das Kommando haben.
80 Kilometer entfernt
Gleichzeitig wohl sein Abschied. Weil Papzsun unbedingt zum kriselnden Traditionsklub Legia Warschau will. Seine „Flucht“ sorgt bei Rakow für Unmut, prompt gab’s zuletzt eine 1:3-Heimblamage gegen den Letzten Piast Gliwice. Ähnlich wie in Hütteldorf
Unterschiedlich sind die Ergebnisse in der Conference League, da ist Rakow mit fünf Punkten im Soll. Auch ohne Heimvorteil. Das Miejski Stadion in Czestochowa ist klein (5500), international muss knapp 80 Kilometer nach Sosnowiec ausgewichen werden. Was nur rund 6000 Fans anlockt. Knapp 900 werden morgen im Lager Rapids sein, der Gästesektor ist voll.
Ach ja, warum Czestochowa als einer der wenigen Städte Polens noch keine Arena, die von der Politik finanziert werden, hat, könnte auch an der Meisterfeier 2023 liegen. Da stimmten Rakows Spieler mit den Fans Schmähgesänge gegen den Bürgermeister an. Das kam im Rathaus nicht so gut an.

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