Behörden wissen nichts

Krimi um 13 gesuchte Neonazis in Österreich

Österreich
22.11.2025 15:34

Vor einem Mysterium steht aktuell unsere Polizei. Laut Medienberichten sucht Nachbar Deutschland nach 535 Neonazis per Haftbefehl – 13 davon sollen in Österreich sein. Doch wo?

Die Meldung schlug in Deutschland ein wie eine Bombe. „Spiegel“, „Focus“, „Die Zeit“ und sämtliche Fernseh- und Radiostationen berichteten über einen aufsehenerregenden Fahndungsaufruf der Polizei. Man fahnde mit 535 Haftbefehlen nach Rechtsextremisten. Gegen jene Personen lägen 714 noch nicht vollstreckte Haftbefehle vor, hieß es vonseiten des Innenministeriums.

39 werden wegen brutaler Gewaltakte gesucht
So weit, so bedenklich. Dass sich ein Teil der Gesuchten bereits ins Ausland abgesetzt hat, um der Haft zu entgehen, liegt auf der Hand. 115 Neonazis sollen es sein, die die Flucht angetreten haben, 39 der 115 Personen werden wegen brutaler Gewaltakte gesucht.

Bei der Frage, wo sich die Rechtsextremen aufhalten, scheiden sich jedoch die Geister. Vom deutschen Innenministerium heißt es, dass sich 13 der Neonazis in Österreich befinden sollen. Konkrete Infos zu den nach Österreich geflüchteten Extremisten gab es nicht.

Wegen Gewalttaten und anderer schwerer Delikte sucht die deutsche Polizei nach Hunderten ...
Wegen Gewalttaten und anderer schwerer Delikte sucht die deutsche Polizei nach Hunderten Neonazis (Symbolbild) – und vermutet einige in Österreich.(Bild: Animaflora PicsStock - stock.adobe.com)

Vergaß man, Österreichs Polizei zu informieren?
Die „Krone“ fragte beim heimischen Innenministerium nach, ob mehr Erkenntnisse zu den Fahndungsaufrufen vorliegen. Die Antwort überrascht doch einigermaßen. Denn die österreichische Polizei weiß tatsächlich nicht einmal, um welche 13 Personen es sich handelt.

So dürfte das deutsche Innenministerium pflichtbewusst auf die Anfrage der Linksfraktion im Bundestag geantwortet haben. Man scheint jedoch darauf vergessen zu haben, die Kollegen aus den mutmaßlichen Aufenthaltsländern der Gesuchten darüber zu informieren.

Auch beim Staatsschutz wisse man zurzeit nicht, welche 13 Haftbefehle man in dem Zusammenhang überhaupt vollstrecken soll. Für die 13 Gesuchten bringt der Umstand wohl genug Zeit mit sich, sich erneut in andere Länder abzusetzen.

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