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Solar-Millionenkrimi mit Politiker und Priester

Steiermark
22.11.2025 20:00

Es ist ein Wirtschaftskrimi ersten Ranges, der sich zwischen der Steiermark und Rumänien abspielt. Der brisante Verdacht: EU-Fördermillionen für ein Photovoltaik-Großprojekt sind im politischen Wahlkampf versickert – ein heimischer Jungunternehmer wartet auf viel Geld. Jetzt ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch gegen einen Priester.

Wie die „Krone“ Anfang Oktober enthüllte, geht es im Kampf David gegen Goliath um mittlerweile – mit Zinsen – 23 Millionen Euro. Im Mittelpunkt der steirische Jungunternehmer Julian Kalcher (28), der schon mit 21 Jahren das Solar-Unternehmen Apfelland Energie in der kleinen steirischen Gemeinde St. Rupprecht/Raab gegründet hatte. Er liefert PV-Anlagen für sauberen Sonnenstrom in die ganze Welt.

Verdacht: EU-Fördergelder in Wahlkampfkassa geflossen
So auch im Zuge des Großprojekts „Casa Verde“ für rund 7000 Hausdächer nach Rumänien. In dem EU-Land wird diese Energieform zu 90 Prozent gefördert – eben mit Mitteln aus dem Brüsseler Fördertopf, den im Übrigen auch Österreich als Nettozahler fleißig befüllt.

Nach anfänglichen Zahlungen sollen die Gelder rund um den Wechsel des Ex-Direktors der rumänischen Umweltförderagentur zu der sozialistischen PSD laut örtlichen Medien im Wahlkampf versickert sein.

Der junge Firmengründer von Apfelland Energie, Julian Kalcher, setzt auf sauberen Sonnenstrom. ...
Der junge Firmengründer von Apfelland Energie, Julian Kalcher, setzt auf sauberen Sonnenstrom. Jetzt wehrt er sich gegen ein „mafiöses politisches System“.(Bild: Privat)

Millionenkrimi nimmt vor Premier-Besuch Fahrt auf
Doch der Vater einer bald zweijährigen Tochter will sich mit dem „mafiösen, korrupten politischen System“ nicht abfinden: Er erstattete eine Anzeige bei der Europäischen Staatsanwaltschaft. Nach dem Aufdeckerbericht kommt jetzt Bewegung in die Solar-Affäre.

Nach einem Rechtshilfe-Ersuchen ermitteln die Korruptionsjäger der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und das Landeskriminalamt. Erste Einvernahmen haben schon stattgefunden. Einer der Verdächtigen ist ein rumänischer Priester, der das Geschäft vermittelt haben soll!

Vor diesem Hintergrund erhält der noch heuer geplante Österreich-Besuch von Rumäniens Ministerpräsident, der selbst aus dem Ort der versickerten Solaranlage-Millionen stammt, zusätzliche Brisanz ...

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