Es ist längst vergessen, aber es war einer der genialsten Schachzüge von Kreisky: Als Regierungschef konnte er die Nationalbank-Spitze auswählen, viele Genossen schwadronierten um ihn herum, so eine Gelegenheit kommt nicht alle Tage.
Und was geschah? Kreisky lächelte, verschmitzt und verblüffte dann alle: Statt eines Parteifreundes entschied er sich für den damaligen Wirtschaftsexperten der ÖVP, Prof. Stephan Koren.
Das war ein ziemlich schlauer Schachzug. Prof. Koren galt fachlich als völlig unbestritten und Kreisky konnte niemand vorwerfen, einen vielleicht weniger guten Parteigenossen in den Chef-Sessel hineingepresst zu haben.
Kreiskys Entscheidung hat dem politischen Klima im Lande gutgetan und Koren blieb auch bei den Sozialisten unbestritten.
Jetzt sind wir wieder in einer Entscheidungssituation bei der Nationalbank. Sie hat mit Prof. Kocher einen erstklassigen Ökonomen als Gouverneur, beim Aufsichtsrats-Vorsitz braucht es eine Persönlichkeit, die beruhigt statt verunsichert.
Eine Aufgabe, die lösbar ist. Wenn ein Andreas Treichl genannt wird, so werden es Kritiker nicht leicht haben, er hat mit der Erste Group eine Osteuropa-Expansion der Sonderklasse hingelegt. Und bei Gio Hahn fehlt es auch nicht an großer internationaler Akzeptanz. Als EU-Kommissar hat er schwierige Verhandlungen stets gut im Griff gehabt. Und diesmal bedarf es keines Kunstgriffs a la Kreisky, es gibt ja auch einen Koren jun …
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