„Gefahr zu groß“

Verband zieht Rodler von Tests im Eiskanal zurück

Tirol
14.11.2025 15:39

Weiter Aufregung nach der 30-Millionen-Sanierung des Eiskanals in Innsbruck-Igls: Der Rodelverband zog seine Sportler am Freitag von Tests im Tiroler Eiskanal endgültig zurück. „Unsere Befürchtungen sind leider wahr geworden“, so ÖRV-Chef Markus Prock. Für Bob und Skeleton ist die heikle Passage offenbar kein Sicherheitsproblem.

„Wir wollen alle unbedingt einen Heim-Weltcup, aber wir können es nicht erzwingen und müssen ehrlich bleiben. Von den Kurven 13 und 14 geht eine zu große Verletzungsgefahr aus“, fasste Jonas Müller am Freitag bei der Homologierung des Olympia-Eiskanals in Innsbruck-Igls die Stimmung im österreichischen Rodel-Team zusammen.

Pfusch im 30-Millionen-Eiskanal

Nach den abgebrochenen Tests am Sonntag und Montag stand die um mehr als 31 Millionen Euro umgebaute Bahn gestern zum dritten Mal auf dem Prüfstand. Experten hatten mit zusätzlichen Holzbanden die Kurven 13 und 14 verengt, um die Sportler auf die Ideallinie zu zwingen. Zudem wurde intensiv mit Schneematsch gearbeitet, um die Kurven zu optimieren.

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Von den Kurven 13 und 14 geht eine zu große Verletzungsgefahr aus. Nicht auszudenken, wenn ich von weiter oben starte und mit höherer Geschwindigkeit unterwegs bin.

Jonas Müller

Weltmeister Müller hatte in der neuralgischen Passage wieder grobe Linienprobleme, der Bahnrekordhalter kassierte zwei harte Banden. Und das alles von der Junioren-Starthöhe. „Nicht auszudenken, wenn ich von weiter oben starte und mit höherer Geschwindigkeit unterwegs bin“, maulte der Vorarlberger, der mit blauen Flecken noch glimpflich davongekommen war.

Rodel-Boss Prock mit FIL-Funktionär Schwab
Rodel-Boss Prock mit FIL-Funktionär Schwab(Bild: Christof Birbaumer)

„Desaster für den Sport und die Region“
Nach Rücksprache mit den ÖRV-Trainern vor Ort entschied Rodel-Präsident Markus Prock, das Team von der Homologierung zurückzuziehen: „Es ist ein Desaster für den Sport und die Region. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Bahn zu sanieren, jetzt ist sie für uns nicht befahrbar.“

Der internationale Rodel-Verband FIL versucht nun, andere Nationen kurzfristig für Testfahrten einzuladen. Falls es am Wochenende keine Freigabe für die Bahn gibt, wird es im Tiroler Eiskanal keine Trainings und Rennen im Rodelsport geben.

Für Bob und Skeleton scheint der umstrittene Bahnbereich kein zu großes Problem zu sein. Mono- und Zweierbob-Piloten (Linda Braun, Patrick Geiger und Henning Beierl) sowie Skeletonfahrer Roman Tanzer bewältigen die Bahn ohne Zwischenfälle. Am Wochenende sollen noch Tests mit Vierer-Schlitten stattfinden.

Umbau war nötig
Der Umbau war nötig, weil die 50-jährige Bahn für die Hightech-Schlitten nicht mehr zeitgemäß war. Seit Olympia 1976 sind Rodler fast zwei Sekunden schneller, im Zweierbob ist der Bahnrekord sogar um sechs Sekunden besser. Es wurden Geschwindigkeiten erzielt, die vor allem im Bob- und Skeleton im Zielbereich zu einem Sicherheitsrisiko wurden.

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