Sturzrisiko zu groß

Rodler brechen Test ab! Weltcups in Igls wackeln

Pfusch am Bau im Igler Olympia-Eiskanal? Die neu sanierte Bahn hat die ersten Testfahrten bei der Homologierung nicht bestanden. Die Kurve 13 bis zur Ausfahrt 14 birgt ein zu hohes Sturz- und damit Sicherheitsrisiko. Nach eiligen Umbauten soll ab 16. November ein neuer Versuch unternommen werden.

Lange Gesichter und rote Köpfe bei der Homologierung des für 31 Millionen Euro umgebauten Olympia-Eiskanal in Igls. Nach nur fünf Rodel-Fahrten wurden am Montag die Tests abgebrochen, Skeletonpiloten und Bob-Teams kamen erst gar nicht zum Einsatz.

Für 31 Millionen Euro wurde der Igler Olympia-Eiskanal modernisiert.
Für 31 Millionen Euro wurde der Igler Olympia-Eiskanal modernisiert.(Bild: Birbaumer Christof)

Es war schon der zweite Anlauf, um für die umgebaute Bahn eine Freigabe zu bekommen. Für Österreichs Rodel-Asse Lisa Schulte, Nico Gleirscher und Co. hatte sich der untere Streckenteil schon am Sonntag als fast unfahrbar erwiesen. „Die Sicherheit der Sportler steht immer an erster Stelle“, erklärte ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler.

Nachtschicht am Eisausbau
In einer Nachtschicht hatten Bahnarbeiter und Experten versucht, die Problemstelle mittels Änderung der Eisprofile in den Griff zu bekommen. Nicht mit dem gewünschten Erfolg. Eigentler zog seine Schützlinge nach fünf Fahrten neuerlich zurück, weil ein zu hohes Sturz- und damit Sicherheitsrisiko bestand: „Die Kurve 13 bis zur Ausfahrt 14 hat sich als Schwachstelle herausgestellt. Was ärgerlich ist, da bereits im Vorfeld expliziert darauf hingewiesen wurde.“

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Es war besser als am Sonntag, aber immer noch nicht so, dass es funktioniert und kontrollierbar ist. Man darf nicht vergessen, dass wir die wenigen Testfahrten vom alten Damenstart aus gemacht haben, da fehlen 30 km/h. Wenn wir von unserer angestammten Starthöhe fahren, wäre das derzeit schlichtweg zu gefährlich.

Olympiasieger David Gleirscher

Nun ist die Olympiaworld als Bahnbetreiber gefordert, die bekrittelte Passage im unteren Bereich zu korrigieren. „Da geht es jetzt um bauliche Maßnahmen mit Schlossern und Zimmerern“, hofft Olympiaworld-Chef Matthias Schipflinger, dass ab 16. November ein neuer Versuch unternommen werden kann.

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Wir zählen zu den Besten in unserem Sport, wenn wir hier nicht sauber runterkommen, ist es unerfahreneren Rodler definitiv nicht zumutbar. Wir wollen alle unbedingt auf unserer Heimbahn rodeln, das steht außer Frage, aber es ist auch unsere Gesundheit, die auf dem Spiel steht.

Weltmeister Wolfgang Kindl

Weltcuprennen wackeln
Die Zeit drängt. In knapp drei Wochen sollen Bob- und Skeletonfahrer in Igls um Weltcup-Punkte rittern, eine Woche später gastiert der Rodel-Zirkus auf der Tiroler Bahn. Das Komitee der Internationalen Verbände FIL (Rodeln) und IBSF (Bob und Skeleton) wird aber nur nach unfallfreien Fahrten die Freigabe für Training und Rennen erteilen.

Problemstelle länger bekannt
Ist es Pfusch am Bau? Die Olympiaworld hatte mit Planung und Ausführung der Arbeiten Experten beauftragt. Aber bereits bei einer Begehung im Sommer schlugen die Funktionäre der internationalen Verbände Alarm! Auch da war die neu errichtete Kurve 14 das Problem. Schipflinger hoffte damals eine Lösung gefunden zu haben: „Es ist ein kleiner Schlenker, den wir mit Beton auffüllen.“

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