Die Kämpfe um das ostukrainische Pokrowsk werden immer heftiger. Zuletzt gelang es russischen Sturmtruppen, im Schutz des Nebels in die Stadt einzudringen. Von einer Kontrolle der Russen oder einer Einkesslung ukrainischer Truppen könne aber keine Rede sein, betont der Kiewer Armeechef.
Bei dichtem Nebel waren russische Soldaten in den vergangenen Tagen nicht mit schwerem Gerät, sondern in Pkws, auf Motorrädern oder zu Fuß auf die Stadt Pokrowsk vorgerückt. Es sei zwar gelungen, einige der eingesetzten leichten Fahrzeuge zu zerstören, trotzdem seien Feinde in die Stadt eingedrungen, teilte das 7. Luftlandekorps der ukrainischen Armee, das in Pokrowsk im Einsatz ist, mit. Nach den russischen Stoßtruppen werde gesucht, um sie auszuschalten.
„Ständiger Kampf gegen kleine Sturmtruppen“
Der Feind nutze die schwierigen Wetterbedingungen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj am Mittwochabend auf Facebook. „An den Zugängen und direkt in den städtischen Gebieten dauert der ständige Kampf gegen kleine Sturmtruppen des Feindes an, seltener wird leichte feindliche Technik zerstört“, teilte er mit.
Man tue alles, um zu verhindern, dass sich der Feind festzsetzen könne. In den vergangenen Tagen habe man bei Such- und Angriffsaktionen ein Gebiet von mehr als sieben Quadratkilometern von russischen Spähtrupps befreit.
Videos auf X zeigen den Vorstoß der russischen Soldaten auf Pokrowsk:
„Keine Rede“ von Einkesselung
Syrskyj, der angab, kürzlich selbst in Richtung Pokrowsk untergewegs gewesen zu sein, erklärte, dass man hier die größte Anzahl täglicher Angriffsaktionen zu verzeichnen habe. Der Vormarsch bei Pokrowsk habe für Moskau weiterhin zentrale Bedeutung. Von einer Kontrolle der Russen über die Stadt oder einer Einkesselung der ukrainischen Truppen könne aber „keine Rede“ sein, betonte er. Vielmehr versuche man, über bestimmte Gebiete die Kontrolle wiederzuerlangen. Syrskyj reagierte damit auf Meldungen, wonach die Stadt praktisch bereits gefallen sei.
Pokrowsk-Offensive seit Juli 2024
Pokrowsk, das vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, und die Nachbarstadt Myrnohrad werden seit mehr als einem Jahr von der russischen Armee attackiert. Die Offensive begann im Juli 2024. Taktik der ukrainischen Armeeführung ist es, die Städte möglichst lange zu halten, um den Angreifern hohe Verluste zuzufügen. Für Moskau wäre die Einnahme von Pokrowsk ein psychologisch wichtiger Sieg zum Ende der Sommer-Offensive und ein Schritt, das Industrierevier Donbass komplett zu erobern.
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