Weiterhin viel Kritik an den Spitalsplänen der blau-schwarzen Landesregierung übt die SPÖ. Sie wird im Landtag eine dringliche Anfrage einbringen – und wundert sich wie andere auch, warum das Unfallkrankenhaus Kalwang nicht Teil des Gesamtkonzepts ist.
Die Würfe im Bezirk Liezen scheinen gefallen: Das Leitspital kommt nicht, das LKH Rottenmann soll hingegen umgebaut und aufgewertet werden, unter anderem erhält es eine Orthopädie-Traumatologie-Abteilung. Eine solche gibt es aber auch im nur 30 Fahrminuten entfernten UKH Kalwang. „Es zählt zu den operationsstärksten orthopädischen Standorten der Steiermark. Dieses Potenzial könnte wesentlich besser genutzt werden“, meinte schon in der Vorwoche der Kalwanger ÖVP-Bürgermeister Mario Angerer.
Er hat sogar einen konkreten Vorschlag: „Eine Kages-Beteiligung an 15 Betten im UKH Kalwang wäre schnell, einfach und kostensparend umsetzbar und würde gleichzeitig die Versorgungssicherheit sowie 240 Arbeitsplätze langfristig absichern.“ Am Dienstag forderten dann auch die dritte Landtagspräsidentin Helga Ahrer und Kalwangs Vizebürgermeisterin Maria Suppan (beide SPÖ), dass das Unfallkrankenhaus in den neuen Regionalen Strukturplan Gesundheit aufgenommen wird.
Das sei aber nicht möglich, heißt es auf Anfrage aus dem Büro von ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. Grund: Die AUVA als Betreiber der UKH werde nicht über den Gesundheitsfonds finanziert – im Gegensatz etwa zu den Ordenskrankenhäusern (Elisabethinen, Barmherzige Brüder usw.)
Dringliche Anfrage an Kornhäusl
Die Spitalspläne für die Steiermark waren am Dienstag auch Thema im Gesundheitsausschuss. Die SPÖ kündigte danach eine dringliche Anfrage an Kornhäusl in der nächsten Landtagssitzung an. Und Parteichef Max Lercher und Klubobmann Hannes Schwarz wiederholten ihre Kritik am RSG. Dieser sei eine „politische Mogelpackung“, ein „Versuch, strukturelles Versagen hinter technokratischer Sprache zu verstecken“. Leistungen, etwa in Bad Aussee und Bad Radkersburg, würden abgebaut, Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung hingegen bleiben.
Kritisch beäugt wird auch die angestrebte Versorgung steirischer Patienten in Bad Ischl (OÖ) und Schwarzach (Salzburg). Bisher gibt es dafür nur Absichtserklärungen, aber noch keine Verträge. Lercher ist skeptisch: „Diese Bundesländer kämpfen selbst mit Überlastung im eigenen Gesundheitssystem.“
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