Am 11. November vor 25 Jahren starben 155 Menschen in der Gletscherbahn. Zwei steirische Helfer erinnern sich an diesen schwarzen Tag zurück.
Es war der dunkelste Tag der österreichischen Nachkriegsgeschichte: Auf den Tag genau vor 25 Jahren, am 11. November 2000, fing in einem Tunnel die mit Wintersportlern vollbesetzte Gletscherbahn Kaprun 2 Feuer und brannte völlig aus. Bei der größten Katastrophe in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg starben 155 Menschen.
Hunderte Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Seelsorge standen im Einsatz, um die geschockten Verwandten der vielen Opfer zu betreuen. Der Steirer Eduard Hamedl – Polizist und später Landtagsabgeordneter – war damals als einer der Ersten vor Ort: „Als Mitglied der Verhandlungsgruppe Süd zählte auch die Betreuung von Angehörigen zu meinen Aufgaben. Ich wurde am Vormittag darüber informiert, dass in Kaprun ein Brand ausgebrochen sei, und bin dann sofort mit einem Bundesheerhubschrauber zum Unglücksort geflogen worden“, berichtet Hamedl.
Hilfsbereitschaft der Leute in Erinnerung
Im Bereich der Talstation waren Eltern, Freunde und Bekannte der in der Bahn noch vermissten Menschen in einer Halle untergebracht: „Viele haben geweint, die Verzweiflung war groß, auch weil die Informationen fehlten. Ich habe diese dann nach und nach gesammelt und weitergegeben. Es war mir wichtig, den Betroffenen das Gefühl zu geben, dass sich jemand kümmert. Man hört zu, man umarmt, man ist einfach da.“
Mit Hamedl ist auch die Mitbegründerin des steirischen Kriseninterventionsteams Katharina Purtscher-Penz angereist: „Das Erste, das ich gesehen habe, waren Sanitäter. Sie haben gewartet, aber konnten nicht helfen“, denkt sie zurück. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen Bundesländern richtete die Expertin eine erste Anlaufstelle für betroffene Angehörige ein. „Das Schwierigste war, dass niemand in den Tunnel hineinschauen konnte und dadurch das Ausmaß der Tragödie zuerst nicht sichtbar war.“ Dadurch hatten die Familien lange Hoffnung: „Wir sind dann noch am Abend weite Strecken gefahren, um Familien zu informieren, die nicht nach Kaprun gekommen waren.“
In Erinnerung ist Katharina Purtscher-Penz vor allem aber auch die Hilfsbereitschaft der örtlichen Bevölkerung geblieben: „Alle wollten unterstützen.“
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